Freizeitbad in Bornheim Wartungsarbeiten sorgen für leere Becken

BORNHEIM · Im Bornheimer Freizeitbad laufen aktuell die einmal jährlichen Wartungsarbeiten. Dabei finden die Arbeiter nicht nur Tauchringe, sondern auch Ohr- und Eheringe.

 Eine Mitarbeiterin erneuert die Steine in der Sauna.

Eine Mitarbeiterin erneuert die Steine in der Sauna.

Foto: Axel Vogel

Die Becken sind leer, die Umkleiden verwaist und statt Badegästen, die von der Rutsche ins Wasser plumpsen, kreischen die Sägen im Bornheimer Hallenfreizeitbad. Für Reinigungs- und Wartungsarbeiten hat das Schwimmbad über Karneval zwei Wochen geschlossen.

In den Duschen ist es Zeit für neue Silikonfugen, die Decke in der Dampfsauna bekommt einen neuen Anstrich, rund ums Tauchbecken werden die Fliesen neu verfugt und im leeren Schwimmerbecken klafft ein Loch: Über eine Leiter geht es hinunter unter den Hubboden, mit dem die Wassertiefe reguliert werden kann.

Vergessene rote Tauchringe liegen dort auf den Fliesen im Trockenen. „Das ist aber nicht das einzige. Wir finden hier auch immer wieder Ohrringe und Eheringe“, sagt Badleiter Lars Kaiser. Eine Fachfirma hat er damit beauftragt, die Edelstahlstützen des Hubbodens zu warten und gegen Kalk zu rüsten, damit diese weiterhin einwandfrei ihren Dienst beim Herauf- und Herunterfahren des mobilen Bodens tun. Doch auch Schreiner, Maurer, Heizungs- und Sanitärfachleute, Kollegen des Stadtbetriebs Bornheim ebenso wie die Badmitarbeiter selbst packen in diesen Tagen an, um das Bad samt Saunalandschaft auf Vordermann zu bringen.

Etwa ein halbes Jahr lang plane er, welche Arbeiten in der einmal im Jahr anstehenden zweiwöchigen Schließphase erledigt werden sollen, sagt Kaiser. Seit vergangenem Montag ist das Schwimmbad geschlossen. Für den Badleiter stand damit schon am Sonntagabend die erste wichtige Arbeit an: das Wasser ablassen. Zehn Stunden dauere es, bis die Becken leer seien, erklärt der 49-Jährige.

Und das musste pünktlich erledigt sein, damit eine Spezialfirma am Montagmorgen ab 6.45 Uhr damit beginnen konnte, einige der im Keller befindlichen Filter für das Schwimmbadwasser mit einem Pumpwagen leerzusaugen. Fünf bis sechs Stunden habe es gedauert, um drei der zehn Filter zu leeren, sagt Kaiser. „Und das allein kostet etwa 20.000 Euro.“

„Wir finden hier auch immer wieder Ohrringe und Eheringe“

Alle fünf bis zehn Jahre müssten die Filter mit Kohle und Kies neu befüllt werden. Neun Paletten, auf denen sich das neue Material stapelt, zeigt der stellvertretende Badleiter Dietmar Cierpka: Fast elf Tonnen sind es, erklärt er, die über einen Trichter säckeweise in die etwa drei Meter hohen Filterkessel gekippt werden. Dagegen hören sich die 400 Kilo Saunasteine, die zur neuen Befüllung der Öfen gedacht sind, fast schon wenig an.

Auch auf dem Außengelände des 1974 gebauten Freizeitbades, das ein Jahr später um das Freibad erweitert wurde, steht ordentlich Arbeit an: Das Warmwasserbecken wird entkernt und erhält eine neue Edelstahlauskleidung. Mehr als 200.000 Euro investiert der Stadtbetrieb laut Kaiser in diese Erneuerung. Bis Mitte April soll das Becken fertig werden, sagt er.

Die Arbeiten am Warmwasserbecken sind auch der Grund, warum die zweiwöchige Schließung des Bads von Weihnachten auf Karneval verschoben wurde. „Wir wollen diesen Schließrhythmus aber auch künftig beibehalten“, sagt Stadtbetriebsvorstand Ulrich Rehbann. In der Weihnachtszeit hätten viele Handwerksfirmen Betriebsferien, so dass es dann schwierig sei, Aufträge zu vergeben. Zudem sei diese Zeit auch gerade bei Saunagängern beliebt. „Karnevalssonntag, wenn der Zug in Bornheim geht, und an Weiberfastnacht hat das Bad ohnehin schon zu“, erläutert Rehbann, warum sich der Fastelovend für Wartung und Reparaturen anbiete.

Füllen der Becken dauert einige Tage

Damit die Badegäste dann in anderthalb Wochen wieder schwimmen kommen können, werden nicht nur die Fliesen mit Hochdruckreinigern gesäubert. Badleiter Kaiser beginnt auch jetzt schon mit dem Befüllen der Becken. Immerhin dauere es insgesamt sechs, sieben Tage, bis diese wieder voller Wasser sind – etwa drei Tage pro Becken. So fasse das 25 Meter-Becken mit dem Hubboden etwa 500 Kubikmeter Wasser. Das wird im Wesentlichen über Rohre von unten zugeführt. Den Anfang macht Kaiser aber mit einem Feuerwehrschlauch.

Auf 29 Grad wird das Wasser dann temperiert. Bei sommerlichen 31 Grad liegt die Lufttemperatur am Arbeitsplatz des Badleiters. Zwei Grad über Wassertemperatur müsse diese betragen: „Das ist sogar per DIN-Norm geregelt“, erklärt Kaiser. Immerhin soll keiner der Badegäste frieren, wenn das Bad ab 6. März wieder öffnet.

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