Rheinbacher Schullandschaft Vertreter der Tomburg-Realschule stellten "Rheinbacher Modell" vor

RHEINBACH · Die Real- und eine Sekundarschule in kreativer Koexistenz - so sieht die Vision der Tomburg-Realschule in der aktuellen Diskussion über die Rheinbacher Schullandschaft aus.

Nachdem sich, wie vom General-Anzeiger berichtet, bereits eine Elterninitiative für die Gesamtschule gegründet hat und seitens der Stadt ein neutraler Moderator zur Koordinierung der weiteren Planung eingesetzt wurde, stellten Vertreter der Tomburg-Realschule am Samstagvormittag ihr sogenanntes "Rheinbacher Modell" am Info-Stand in der Innenstadt erstmals der Öffentlichkeit vor.

"Mit einem Schulmodell mit drei Wahlmöglichkeiten, nämlich Realschule, Sekundarschule und Gymnasium, würde sich Rheinbach als moderne Schulstadt weiterhin von anderen Kommunen abheben", sagte Markus Schmude, Vorsitzender der Steuergruppe, die das Modell gemeinsam mit der Schulleitung und der Schulpflegschaft entwickelt hat.

Die Schülerzahlen ergäben genug Potenzial für zwei solch gleichwertige Schultypen nebeneinander: "Wir könnten jedes Jahr vierzügig starten, müssen aber regelmäßig Kinder ablehnen.

Die Zahlen aus dem Schulentwicklungsplan lassen mindestens eine Dreizügigkeit für Sekundarschule und Realschule in den nächsten Jahren erwarten", sagt die stellvertretende Tomburg-Schulleiterin Monika Porath und resümiert: "Die Realschule ist in Rheinbach etabliert, warum sollten wir sie also abschaffen? Wenn die Hauptschule auf Dauer tatsächlich nicht zu halten ist, dann sollte an ihrer statt lieber eine Sekundar- als eine Gesamtschule kommen, da eine weitere gymnasiale Oberstufe die Gymnasien gefährden würde."

Die Möglichkeit des Abiturs stehe den Real- und Sekundarschülern bei entsprechenden Noten durch Kooperation mit den Gymnasien offen. Durch individuelle Profilierung sollen sich die beiden gleichwertigen Schultypen voneinander unterscheiden und jeweils unterschiedliche Eltern-Anforderungen abdecken. So bliebe die Realschule beispielsweise Halbtagsschule, während die Sekundarschule als inklusive Ganztagsschule an den Start ginge.

Und während die Sekundarschule längeres gemeinsames Lernen und frühere Berufswahlvorbereitung gewährleiste, biete die Realschule fünf verschiedene Neigungsschwerpunkte. Sowohl Eltern als auch Vertreter der Politik suchten trotz des regnerischen Wetters das Gespräch am Info-Stand. Auch Andrea Kaminski von der Elterninitiative pro Gesamtschule interessierte sich für den Gegenentwurf.

Mit Schmude war sie sich in der Sorge um ein homogenes Leistungsniveau auf einer neuen Schulform in Rheinbach einig: "Es ist noch viel Überzeugungsarbeit insbesondere bei den Eltern von Kindern mit Gymnasialempfehlung für ein verändertes Schulkonzept zu leisten", sagte sie. "Das Wichtigste in der gesamten Diskussion sollten die sachlichen und pädagogischen Argumente sein. Wir brauchen eine ergebnisoffene Auseinandersetzung jenseits von Parteipolitik und Elitedenken. Insofern sind auch bei den Eltern noch Horizonte zu erweitern."

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