Jugend in Siegburg Raumsituation bleibt unklar

Siegburg · Die Stadtverwaltung lehnt einen Runden Tisch mit dem Jugendzentrum ab. Die Einrichtung sucht seit geraumer Zeit nach neuen Räumen.

Die Raumsituation des Selbstverwalteten Jugendzentrums (SJZ) bleibt weiterhin unklar. Auf Antrag der Grünen stand die Situation des Jugendzentrums bei der Sitzung des Jugendhilfeausschuss am Montag auf der Tagesordnung. Grünen-Poltiker Phillipp Starke sprach sich für einen Runden Tisch mit Politik, Stadtverwaltung und Vertretern des SJZ aus. Die Stadtverwaltung Siegburg sieht vorerst aber keinen Bedarf für eine solche Gesprächsrunde.

Der Jugendhilfeausschuss will nun bis zur nächsten Sitzung die Entwicklung der Raumsuche für das Jugendzentrum abzuwarten. Kommen das SJZ und die Stadtverwaltung bis dahin nicht zu einer Lösung des Raumproblems, soll ein Runder Tisch eingerichtet werden.

Das SJZ hatte zugunsten der Flüchtlinge ihre Räume in der ehemaligen Hauptschule Im Haufeld Anfang des Jahres verlassen (der GA berichtete). „Das Jugendzentrum hat sich damals vorbildlich verhalten. Jetzt sind Gespräche notwendig, wie man weiter verfährt“, so Starke. Vielleicht hätten sich nun die Anforderungen der Jugendlichen an neue Räume verändert. Dies sei bei einem Runden Tisch zu besprechen.

Beigeordneter Andreas Mast betonte, dass es keine verfügbaren Räume gebe. „Alle städtischen Räumlichkeiten sind in aktiver Nutzung, da geht auch keine geteilte Verwendung mit anderen Vereinen“, sagte Mast. Das SJZ brauche eigene Räume, die es individuell gestalten könne. Starke sah ebenfalls Bedarf für Räume, die ausschließlich dem SJZ zur Verfügung stehen. Er schlug das Gebäude des ehemaligen Möbelhauses Duve an der Burggasse vor. Hier kam 2013 schon das Junge Forum Kunst kurzfristig mit einer Ausstellung unter.

Ralf Reudenbach, Erster Beigeordnete der Stadt, lehnte den Vorschlag jedoch ab: „Das Möbelhaus ist absolut baufällig.“ Er erinnerte an die Vereinbarung von Stadt und SJZ, gemeinsam nach Räumen zu suchen: „Vielleicht haben die Jugendlichen Ideen.“ Sechs Jugendliche des SJZ kamen als Besucher zum Ausschuss. SJZ-Vorsitzender Paul Eisele versuchte, sich an der Diskussion der Politiker zu beteiligen: „Wir haben nie von der Stadtverwaltung irgendwas gehört.“ Die Ausschussvorsitzende Anna Diegeler-Mai ermahnte Eisele, dass die Beteiligung von Besuchern im Ausschuss nicht zulässig sei. Auch in der anschließenden Bürgerfragestunde kamen die Jugendlichen des SJZ nicht zu Wort, da die Behandlung von Ausschussthemen in der Bürgerfragestunde nicht zulässig ist.

Den Jugendlichen des SJZ bliebe nichts anderes als abzuwarten und mit der Stadt in Kontakt zu bleiben, sagte Eisele nach der Sitzung. „Wir sind jetzt nicht schlauer als vorher.“ Solange das SJZ noch keine neuen Vereinsräume hat, trifft es sich jeden zweiten Dienstag im Jungen Forum Kunst zu Thekenabenden. „Aber da wohnen wir leider nicht“, so SJZ-Mitglied Elmar Schuck. „Wir mussten schon immer mit der Stadt kämpfen.“

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