Mitmachkonzert mit Brings in Siegburg „Et Hätz singt mit“

SIEGBURG · Mitsingen ausdrücklich erwünscht: Die Kölsche Mundart-Band Brings hat zum Mitmachkonzert „singsulautdekanns“ in die Siegburger Rhein-Sieg-Halle geladen. Die Besucher waren Feuer und Flamme.

 Brings bot mit gesanglicher Unterstützung der Fans ein mitreißendes Konzert.

Brings bot mit gesanglicher Unterstützung der Fans ein mitreißendes Konzert.

Foto: Paul Kieras

Es sei kein Karnevalskonzert, mahnte Peter Brings, Sänger und Namensgeber der kölschen Mundart Band Brings mit einem Augenzwinkern, gleich nach dem ersten Stück „Halleluja“. Da war bereits Stimmung, als hätte die jemand angeknipst. Schon kurz nachdem die fünf Musiker die Bühne zum Mitsingkonzert unter dem Motto „singsulautdekanns“ betreten und ihren ersten Mega-Hit intoniert hatten, standen die Besucher in der ausverkauften Siegburger Rhein-Sieg-Halle von den Stühlen auf, schwenkten die Arme und schmetterten mit Inbrunst „Haaaaa…lle…lu…jaaa“.

Die meisten von ihnen brauchten dazu gar nicht die ausgelegten Textheftchen, sondern kannten jede Zeile auswendig. Reinhard Droste war allerdings froh über das gedruckte Wort. „Ich singe gerne mit, aber ich bin nicht textsicher“, zeigte er sich dankbar, nun in den Chor der riesigen Fangemeinde einstimmen zu können.

Beim Mitsingkonzert gehe es der Band – anders als bei den gewohnten Auftritten – darum, gemeinsam mit ihren Fans zu singen, erklärte Peter Brings dem Saal. „Es ist wie in der Kirche, ich sage euch die Seite im Heft an“, erläuterte der Frontmann der Band und versprach, er wolle sich außerdem Zeit nehmen, dem Publikum die Geschichten um die Lieder herum und zu deren Entstehung zu erzählen. Das sei bei den üblichen Auftritten nicht möglich. „Es geht weiter auf Seite 17 in den Liederbüchern“, kündigte der Sänger unter begeistertem Johlen der Besucher an. Artig schlugen einige in dem Heftchen nach und erhoben ihre Stimme: „Dat kann uns keiner nemme, dat kann ich nur met dir“, schallte es durch die Halle, von den Bandmitgliedern mit einem wohlwollenden Nicken quittiert.

Gänsehautatmosphäre in der Halle

Die Idee des Mitsingkonzerts kam bestens bei den Zuhörern an. „Jedes Jahr, wenn solche Veranstaltungen in der Vorkarnevalssession beginnen, gehe ich dorthin, weil ich gerne singe“, sagte Georg Fester und fügte hinzu, Brings-Fan sei er ohnehin. Und was gefällt seiner Frau Gabi, die ihn stets begleitet, daran so gut? „Et Hätz singt dabei mit“, antwortete sie mit einem knappen, alles sagenden Satz und einem Lächeln. Extra aus Waldfischbach in der Pfalz war der gebürtige Troisdorfer Sascha Franke angereist, der Brings schon öfter live gesehen hat und selbstverständlich mitsang. Seine Frau Nicole, die aus der Pfalz stammt, ebenfalls. „Allerdings versteht unsere sechsjährige Tochter besser Kölsch als ich“, bekannte sie. Aber zu Hause höre die ganze Familie ständig die Lieder von Brings.

Robert Lemmen, wie viele andere ausgestattet mit Hut und Krawatte im Brings-typischen Schottenmuster, schwärmte: „Klar singt man auch bei den normalen Konzerten mit, aber jeder einzeln für sich. Hier hat das Ganze etwas Familiäres.“ Und in der Tat herrschte immer wieder Gänsehautatmosphäre, wenn der Chor aus Hunderten von Besuchern die Lieder anstimmte, die bis nach draußen zu hören waren.

Man hatte das Gefühl, dieses Konzert durch die Gemeinschaft intensiver zu erleben als beim reinen Zuhören. Oftmals zog Peter Brings sich völlig zurück und überließ dem Saal den Gesangspart. Die Musiker legten mit ihren Instrumenten nur den Klangteppich. Einer der beliebtesten Songs, der „Kölsche Jung“, ging wegen der Stimmgewalt der Fans instrumental gesehen unter.

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