Petra Wenzel Öttemicher Jecken küren die erst 20-Jährige zur Prinzessin
ITTENBACH · "Et is nit jedem sin Ding, einmol Prinz zo sin" hatten die Öttemicher Jecken in der Session 2012/13 durchaus selbstkritisch darauf angespielt, dass sie nach dem Dreigestirn mit Prinz Stefan I., Jungfrau Franziska und Bauer Heinz im Vorjahr keine närrischen Regenten gefunden hatten.
Seit dem Wochenende ist die tollitätenlose Zeit vorbei. Beim Pfadfinderfest des Stammes "Idubac" stellte der 1. Vorsitzende der Öttemicher Jecken, Frank Nicolaus, die 20-jährige Petra Wenzel unter dem Jubel zahlreicher Ittenbacher als Prinzessin in spe vor.
Viele Besucher im roten T-Shirt mit dem gelben Schriftzug des Karnevalsklubs hatten sich unter die Pfadfinderfest-Gäste gemischt. Auch die Öttemicher Tanzgruppe "Golden Sunrise" um ihre Trainerinnen Nadja Czimczik und Mona Schmidt war dabei, als Nicolaus verkündete: "Die neue Tollität, ein echt Ittenbacher Mädchen, ist die jüngste Prinzessin der Öttemicher Jecken aller Zeiten, denn in unserer närrischen Jubel-Session wird sie 22 Jahre alt.
Somit ist sie genauso alt wie der Verein." Und die Andeutungen gingen weiter: Dass die Prinzessin nach eigener Aussage früh sprechen und laufen gelernt und ihren Eltern so manchen Nerv geraubt hatte, half zunächst ebenso wenig beim Lösen des Rätsels wie der Hinweis auf das in der Grundschulzeit begonnene Hobby Reiten sowie die Mitgliedschaft in einem Chor und bei den Pfadfindern.
"Mit 16 fing unsere Prinzessin an zu tanzen und seit einem Jahr geht sie zum Thai-Boxen", ergänzte Nicolaus, bevor er verriet, dass ihre Mutter Gaby Krankenschwester und Vater Reinhard Polizist ist, während Bruder Christian bei den Stadtwerken Bonn arbeitet. Da war dann klar: Die neue närrische Regentin kann nur Petra Wenzel sein, die seit 2011 Mitglied im Karnevalsklub und Tänzerin der "Golden Sunrise" ist.
"Es war schon immer mein sehnlichster Wunsch, einmal Prinzessin zu sein", erklärte die künftige Regentin. Nach dem Besuch der Höheren Handelsschule absolviert sie zurzeit eine Ausbildung bei einer Versicherungsgesellschaft. Ihre Freizeit genieße sie am liebsten mit Freunden und Familie, sagte Petra Wenzel.
Den Rahmen für die Tollitäten-Kür bildete das Fest des Pfadfinderstammes "Idubac". Das hatte schon am Vorabend mit der von Pfarrer Udo Schiffers zelebrierten Messe begonnen, berichtete Gruppenleiter Norbert Löbach. Am Sonntag nun strömten bei strahlendem Sonnenschein immer mehr Gäste auf die große Wiese an der Kirchstraße gegenüber dem Hotel "Sängerhof", wo die Pfadfinder große weiße Zelte aufgebaut hatten.
Sie freuten sich über diese enorme Resonanz. Sie boten für ihre Gäste eine reich bestückte Kuchentheke in der Cafeteria auf. Die Freiwillige Feuerwehr um Hauptbrandmeister Harry Schmitz beteiligte sich unter anderem mit einer großen "Hydrowand zur Gasabwehr", die der Ittenbacher Löschzug vor der Wiese aufbaute, einem ebenso erfrischenden wie spektakulären Schauspiel.
