Inselcafé auf Grafenwerth Stadtverwaltung hat Vertrag mit Pächter Hermann Nolden gekündigt

BAD HONNEF · Das Inselcafé sucht zum 1. Januar 2014 einen neuen Pächter. Das bestätigte die Stadt Bad Honnef. Demnach hat die Stadtverwaltung nach Initiative aus der Politik den Vertrag mit dem langjährigen Pächter Hermann Nolden fristgerecht Ende Dezember gekündigt.

Das bestätigte Technischer Beigeordneter Bernd-Josef Vedders dem GA. Für Pächter Hermann Nolden kam das offenbar mehr als überraschend. Noch im Sommer, ließ Nolden Bürgermeisterin Wally Feiden in einem Schreiben wissen, das dem GA vorliegt, sei ihm in "einem Letter of Intend die Verlängerung des Vertrages zugesichert" worden.

Nolden äußerte sich nach telefonischer Auskunft über die beabsichtigte Kündigung enttäuscht über das Vorgehen der Stadt. "In den vergangenen 26 Jahren war mein Verhältnis zur Stadtverwaltung immer gut, alle Belange hinsichtlich der Pflege und Erhaltung, sämtliche Hochwasserrenovierungsarbeiten wurden immer in enger Abstimmung, einvernehmlich und auf meine Kosten durchgeführt", so der Gastronom an Feiden.

Seitens Politik und Verwaltung habe es an seiner Arbeit nie etwas auszusetzen gegeben; er sei stets "offen für Anregungen, Hinweise oder Kritik, die jedoch von keiner Seite bis heute je formuliert wurden", gewesen. Umso "erstaunter" sei er, dass "ohne vorherige Gespräche dieses über Jahrzehnte angewachsene Vertrauensverhältnis aufgrund von nicht näher dargelegtem, angeblichem Fehlverhalten" aufgekündigt werden solle. Er sei gerne bereit, "in einem Gespräch etwaige Unstimmigkeiten auszuräumen" und die "vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangen Jahre im Sinne der Stadt fortzuführen".

Vedders teilte mit: Die fristgerechte Kündigung sei am 18. Dezember unterschrieben und per Einschreiben versendet worden. Auslöser der Kündigung waren nach Bekunden aus Ratskreisen Bedenken der Kommunalpolitik. So sei das Café, nicht der Biergarten, im Juli, August und September zu gewesen. Und: Nolden konzentriere sich offenbar zu sehr auf seine Projekte in Königswinter, die Villa Leonhart und die Drachenfels-Gastonomie.

Nolden wiederum betonte im Schreiben an Feiden, die vorübergehende Café-Schließung sei dem schlechten Sommer geschuldet gewesen: Als Unternehmer müsse er wirtschaftlich agieren. In diesem Jahr, ließ Nolden Feiden weiter wissen, habe er einen "Partner gefunden, der mit mir zusammen dieses Haus, das ich immer wie mein eigenes behandelt habe, betreiben möchte." Das habe er der Stadt mitgeteilt. Darauf habe man die Vertrags-Verlängerung zugesichert. Vedders sagte, zwar habe es eine Absichtserklärung gegeben, den Vertrag zu verlängern - mehr aber nicht.

Auf "Initiative aus der Politik" sei die Kündigung ausgesprochen worden. "Zeitnah", so Vedders, werde die Pacht ausgeschrieben. Es stehe Nolden, dessen langes Engagement gewürdigt werde, frei, sich zu bewerben und sein angekündigtes neues Konzept ebenso vorzustellen wie potenzielle andere Bewerber die ihren. Dann würden die Fachausschüsse eine Entscheidung herbeiführen. Nolden war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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