Folk im Feuerschlösschen "Caladh Nua" begeistert mit stimmungsvoller irischer Folkmusik

BAD HONNEF · Der Saal ist restlos ausverkauft, über einhundert Besucher drängen sich in den dicht bestuhlten Raum, um Caladh Nua auf dem letzten Tag ihrer Deutschlandtournee live zu erleben. In Bielefeld, Kassel und Ravensburg waren sie unter anderem schon zu Gast, und auch im Feuerschlösschen machen sie ihrem Namen als wegweisendes Quintett der traditionellen irischen Musik alle Ehre.

 Caladh Nua heizt dem Feuerschlösschen ordentlich ein.

Caladh Nua heizt dem Feuerschlösschen ordentlich ein.

Foto: Homann

Caladh Nua, zu deutsch "sicherer Hafen", ist in drei schönen Regionen Irlands zu Hause, Carlow, Waterford und Kilkenny. Die Band entstand im Jahr 2009 nach zahllosen Proben, lustigen Geschichten und jeder Menge Schwarzbier mit dem Ziel, der traditionellen Musik einen modernen Klang zu verleihen.

So legt das fünfköpfige Gespann um Sängerin und Geigerin Lisa Butler direkt mit einem schwungvollen Instrumentalstück los. Eoin O'Meachair am viersaitigen Banjo, Geiger Paddy Tutty, Derek Morrissey am Akkordeon und Gitarrist Colm O'Caoimh lassen gemeinsam im Saal schnell eine gemütliche Pub-Atmosphäre aufkommen und präsentieren ein Arrangement aus überlieferten und selbstverfassten Folkstücken. Die schwierige Gratwanderung zwischen Innovation und Besinnung auf die traditionellen Wurzeln gelingt ihnen dabei mit Bravour.

Eine ordentlichen Prise irischen Humors darf in ihrem Programm selbstverständlich ebenso wenig fehlen. "Wir spielen jetzt ein fröhliches kleines Lied - es geht um Mord, Diebstahl und Grausamkeiten", kündigen sie "The Cruel Lowland Maid" an, ein erstes Highlight des Konzerts, bei dem die Besucher zum ersten Mal am Abend Butlers klare Sopranstimme Stimme genießen dürfen.

Das Publikum hat sichtlich Spaß an diesem Abend, mindestens genauso viel wie die Band selbst. Die Gäste klatschen im Takt, stampfen rhythmisch mit, und den ein oder anderen reißt es schließlich vor Begeisterung sogar vom Stuhl. Nach einem Crashkurs in Gälisch wird hin und wieder außerdem kräftig mitgesungen.

Neben stimmungsvollen, temporeichen Reels und Jigs hat die Band auch melancholische, ruhigere Balladen im Gepäck. So zählen das verträumte "The Banks of the Lee" und das traurige "Farewell to You" zu den absoluten Höhepunkten des Programms.

"Wir hatten eine wirklich gute Zeit hier in Deutschland", verabschiedet sich die Band bei stehendem und langanhaltendem Beifall. "Hoffentlich sehen wir Sie hier alle bald wieder." Alles rund um die Band sowie Kostproben ihrer Musik unter www.caladhnua.com.

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