RSVG will Drängeleien am Busbahnhof Oberpleis verhindern

Nach den Busfahrern und dem Betriebsrat der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), die sich vor drei Wochen mit einem "Hilfeschrei" an Eltern und Politiker in Königswinter gewandt hatten, schlagen jetzt auch Geschäftsführung und Vorstand der RSVG wegen der katastrophalen Zustände am Oberpleiser Busbahnhof Alarm.

 Das übliche Gedränge nach der Schule am Busbahnhof: Für alle Beteiligten ist die Situation in Oberpleis höchst unbefriedigend.

Das übliche Gedränge nach der Schule am Busbahnhof: Für alle Beteiligten ist die Situation in Oberpleis höchst unbefriedigend.

Foto: Holger Handt

Oberpleis. (mel) Nach den Busfahrern und dem Betriebsrat der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), die sich vor drei Wochen mit einem "Hilfeschrei" an Eltern und Politiker in Königswinter gewandt hatten ( der GA berichtete), schlagen jetzt auch Geschäftsführung und Vorstand der RSVG wegen der katastrophalen Zustände am Oberpleiser Busbahnhof Alarm.

"Wer kann denn vor die Eltern treten, wenn der dritte schwere Unfall innerhalb von eineinhalb Jahren passiert?", fragte RSVG-Geschäftsführer Michael Reinhardt gestern bei einem Ortstermin am Busbahnhof.

Im Februar waren dort vier Schüler zum Teil schwer verletzt worden, weil ein anfahrender Bus ihnen über Füße und Beine fuhr. Im Januar 2009 war es am Drängelgitter an der Dollendorfer Straße ebenfalls zu einen schweren Unfall gekommen. "Bei mehreren Runden Tischen waren sich alle einig, eine schnelle Lösung herbeizuführen. Wir sind in der Überzeugung auseinandergegangen, dass die Veränderungen zum Schuljahreswechsel eintreten", sagt Reinhardt.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Gefahr verkannt"An diese Zusage halte sich die Stadt Königswinter nun jedoch nicht. Wegen verschiedener Prüfaufträge aus dem politschen Bereich sieht man sich erst zum Fahrplanwechsel im Dezember in der Lage, eine zusätzliche Haltestelle, voraussichtlich am alten Sportplatz, einzurichten.

Weil die RSVG in der derzeitigen Situation eine unzumutbare Belastung für die Fahrer und eine erhebliche Gefahr für die Kinder sieht, wird sie von sich aus aktiv. Von den 13 Bussen, die zurzeit zwischen 13.10 und 13.30 Uhr am Busbahnhof abfahren, werden sieben vom Schuljahresbeginn bis zur Einrichtung einer neuen Haltestelle erst zu einem späteren Zeitpunkt starten. Dies betrifft die Linien 520, 521, 525 und 536. Diese Busse werden dann erst um 13.25, 13.35 und 13.45 Uhr starten.

"Das Thema beschäftigt uns schon seit vielen Jahren. Es gibt eine umfangreiche Korrespondenz. Sogar der Landrat hat sich schon eingeschaltet", verdeutlicht Reinhardt. Unterstützung erhält er vom Aufsichtsrat und dem Vorstand. Dessen Sprecher Bernd Lescrinier verwies auf die schwiergie Situation der Busfahrer.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Unglücksfahrer vom Februar wegen fahrlässiger Körperverletzung und Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht in drei Fällen. Die Eltern gehen gleichzeitig zivilrechtlich gegen den 43-Jährigen vor. "Wir haben in einem Fall bereits eine Abfindung gezahlt", so Lescrinier.

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