Weitere Notunterkunft Kreis bereitet sich auf 1400 Flüchtlinge vor

KÖNIGSWINTER/SIEGBURG · Der Rhein-Sieg-Kreis stellt sich auf einen weiteren Zustrom von Flüchtlingen ein. Nach einem Amtshilfeersuchen der Bezirksregierung Köln, das am Donnerstag eintraf, sollen die 19 Kommunen sowie der Kreis selbst jeweils für 70 Menschen eine Erstaufnahmeeinrichtung stellen - sogenannte Notunterkünfte, wie es sie in den größeren Kommunen bereits gibt.

Insgesamt soll so Platz für 1400 Menschen geschaffen werden. Das soll bis spätestens kommenden Mittwoch geschehen.

Landrat Sebastian Schuster stehe in "engem Kontakt mit den Bürgermeistern, um ein geordnetes Verfahren sicherzustellen", so Kreis-Sprecherin Rita Lorenz am Freitag auf Anfrage. "Jeder guckt, was er jetzt tun kann. Wir wollen zusehen, dass wir diese Aufgabe in unserer kommunalen Gemeinschaft gestemmt bekommen." Für Montag sei ein internes Gespräch zwischen Schuster und den Bürgermeistern vorgesehen. Deren Sprecher Stefan Raetz sagte dem GA, die geplante Verteilung von je 70 Flüchtlingen auf alle Kommunen im Kreis zeige "die ganze Hilflosigkeit" der Landes- und der Bezirksregierung.

In Königswinter ist man noch nicht davon überzeugt, eine zweite Notunterkunft einrichten zu müssen. "Das ist sicher eine Frage der Machbarkeit", sagte die zuständige Dezernentin Heike Jüngling gestern. "Wir haben aber sicher nicht gerade erst Sandscheid eröffnet, weil wir so viele große Räumlichkeiten haben." Zunächst müsse das Abstimmungsgespräch von Landrat Sebastian Schuster mit den Bürgermeistern abgewartet werden. "Wir arbeiten an einer gemeinsamen Lösung", so Jüngling. Die Dezernentin geht nicht automatisch davon aus, dass ab Mittwoch eine weitere Turnhalle zur Verfügung gestellt werden muss.

Sie hofft, dass es Berücksichtigung finden wird, dass Königswinter im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen bereits eine Notunterkunft hat. Auch die Aussicht auf eine größere Kapazität im Jugendhof Rheinland als möglicher neuer Notunterkunft könnte eine Rolle spielen. Dezernent Theo Krämer sieht seine Kommune am Rande der Belastbarkeit. "Wir haben uns in dieser Woche um die Unterbringung der neuen Zuweisungen in Sandscheid gekümmert. Zusätzlich um das Winterquartier für den Palastweiher. Das kommt jetzt noch oben drauf. Wir sind schon sehr überrascht." mel/pd

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