Kommentar: Bitterer Beigeschmack

Bitterer Beigeschmack

Einen bitteren Beigeschmack hat das "Ja" der Bezirksregierung für eine Gesamt- oder eine Gemeinschaftsschule in Alfter schon. Denn bei genauerem Hinsehen stehen hinter beiden Schulformen Fragezeichen.

Hinter der Gemeinschaftsschule, weil das Urteil aus Münster der Gemeinde einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Hinter der Gesamtschule, weil die Hürden für eine Neugründung hoch sind.

Natürlich ist mit der grundsätzlichen Zustimmung aus Köln ein wichtiges Etappenziel erreicht. Alle, die sich für eine Alternative zur Hauptschule in Alfter eingesetzt haben, dürfen sich darüber freuen. Doch im ungünstigsten Fall erweist sich das Einlenken der Bezirksregierung als Pyrrhus-Sieg.

Wenn die Landesregierung jetzt erst einmal eine saubere gesetzliche Grundlage für Gemeinschaftsschule schaffen muss, wird das Zeit in Anspruch nehmen - Zeit, die die Gemeinde Alfter kaum hat, wenn sie im Winter das Anmeldeverfahren für diese realistische Variante starten will. Insofern kommt das Urteil zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Bliebe die Gesamtschule, auf die viele Eltern hoffen und auf die sich Alfters Politiker schon in der Vergangenheit festgelegt haben. Aber: 112 Schüler-Anmeldungen allein aus Alfter für eine neue Schule? Klappt das? Zweifel sind angebracht.

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