Nach Schuss auf 20-Jährigen Kölner Kommunalpolitiker lässt Mandat ruhen

Köln · Nach einem Schuss auf einen jungen Mann lässt ein Kölner Kommunalpolitiker sein Amt vorläufig ruhen. Vorerst zieht er sich zurück, bis alle Vorwürfe vollständig geklärt seien.

 Ein Kölner Lokalpolitiker hat alkoholisiert auf einen jungen Mann geschossen. (Symbolbild)

Ein Kölner Lokalpolitiker hat alkoholisiert auf einen jungen Mann geschossen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Der betroffene Bezirksvertreter habe „gegenüber seiner Partei erklärt, dass er sein Mandat bis zur vollständigen Klärung der Vorwürfe ruhen lässt“, teilte die Kölner CDU am Donnerstag mit. Der Kölner CDU-Vorsitzende Bernd Petelkau begrüße diese Entscheidung. Er hoffe auf einen schnellen Abschluss der Ermittlungen, „damit rasch Klarheit darüber entsteht, was sich tatsächlich zugetragen hat“. Bis dahin gelte die Unschuldsvermutung, betonte er. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet. Der Anwalt des Verdächtigen wies die Vorwürfe zurück.

„Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen werden ergeben, dass die Vorwürfe falsch sind“, sagte der Medienanwalt des 72-Jährigen. „Bis dahin bitten wir, die Persönlichkeitsrechte des Mandanten zu wahren.“

Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Den Ermittlungen zufolge war eine Gruppe von vier jungen Männern in der Nacht zum 30. Dezember in der Stadt unterwegs, als der Senior aus seinem Haus gekommen sei und sie angesprochen habe, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitgeteilt. Nach einem kurzen Streit soll der 72-Jährige laut Zeugen auf die Männer gezielt haben, Sekunden später sei ein 20-Jähriger von einem Schuss in der Schulter getroffen worden.

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben im Haus des Mannes, der zur Tatzeit alkoholisiert gewesen sei, fünf Schusswaffen sichergestellt. Weitere Details wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag wegen der laufenden Ermittlungen nicht nennen. Der Beschuldigte habe sich bei Polizei und Staatsanwaltschaft bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

(dpa)
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