Bürgermeister streiten über Factory Outlet Center

Mit nach eigenem Bekunden "großer Verwunderung" habe der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, den General-Anzeiger-Artikel über das geplante Factory Outlet Center (FOC) in der Grafschaft gelesen, hatte doch dort sein Grafschafter Amtskollege Achim Juchem geäußert, dass die Kreisstadt bei den Planungen mit im Boot sitze.

Kreisstadt. (frv) Mit nach eigenem Bekunden "großer Verwunderung" habe der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, den General-Anzeiger-Artikel über das geplante Factory Outlet Center (FOC) in der Grafschaft gelesen, hatte doch dort sein Grafschafter Amtskollege Achim Juchem geäußert, dass die Kreisstadt bei den Planungen mit im Boot sitze.

Zwar hätten in der Vergangenheit Gespräche stattgefunden, aber von einer Einigung über eine Kooperation sei dabei nicht die Rede gewesen, erklärte Orthen. "Wir müssen in Bad Neuenahr-Ahrweiler viele Interessenlagen berücksichtigen und deshalb ist der Meinungsbildungsprozess auch lange noch nicht abgeschlossen", so Orthen.

Dazu hätte der Bürgermeister der Kurstadt gerne Einzelhandel, Hotellerie, Gastronomie und Politik an einen Tisch geholt, "um sich gemeinsam ein Bild der verschiedenen Einschätzungen machen zu können". Auch der von Achim Juchem im General-Anzeiger genannte Termin, 24. Januar, stehe als Beratungstermin nicht fest, da der Haupt- und Finanzausschuss zunächst am 17. Januar darüber berate, inwieweit es überhaupt zu weiteren Informationsgesprächen mit der Grafschaft kommen werde.

"Unser Stadtrat entscheidet, ob die Stadt das Genehmigungsverfahren positiv begleitet oder nicht. Und das Vorpreschen meines Grafschafter Amtskollegen fördert nicht den ergebnisoffenen Prozess in Bad Neuenahr-Ahrweiler", sagte Bürgermeister Guido Orthen abschließend.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg widerspricht ebenfalls den Darstellungen Juchems. "Das von ihm zitierte Urteil des Oberverwaltungsgerichts Koblenz zu Montabaur spricht gerade gegen die Ansiedlung eines FOC auf der Grafschaft", so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Kurt Schmitz-Temming.

Sämtliche Punkte, die das Gericht bewogen hätten, grünes Licht für ein Outlet in Montabaur zu geben, seien auf der Grafschaft nicht erfüllt. Die Reaktion des Neuenahrer Stadtoberhauptes löst derweil beim FOC-Projektentwickler, dem Bad Neuenahrer Kaufmann Rolf Deißler Kopfschütteln aus.

Das Eifel-Ahr-Portal-Outlet werde zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region. 2,5 Millionen Besucher sollen jährlich das FOC in der Grafschaft ansteuern. "Das Vier-Säulen-Konzept aus Präsentations- und Verkaufsraum für regionale Produkte, Style Outlet, Multimedia-Park für die Weinwirtschaft und dem Freizeit- und Tourismussektor wird aufgehen.

Dies zeigen deutlich die FOCs in Zweibrücken und Wertheim, die vom Rat der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler besucht wurden. Die Resonanz der teilnehmenden Räte war überwiegend positiv", erinnerte Deißler. Das Sortiment werde so ausgewählt, dass keine Konkurrenz zum attraktiven Einzelhandelsbesatz in der Innenstadt von Bad Neuenahr-Ahrweiler entstehe.

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