Transition-Town-Bewegung Rob Hopkins stattet den lokalen Akteuren einen Besuch ab

BONN · Zu Beginn gab es erst einmal eine Geburtstagstorte und ein Ständchen - gesungen von rund 300 Besuchern im Hörsaal X der Uni Bonn. Auf den Tag genau ein Jahr war es her, dass die ersten Gruppen der Initiative "Bonn im Wandel" zu einem Gründungstreffen zusammenkamen.

 Hat die Transition-Town-Bewegung gegründet: der Brite Rob Hopkins.

Hat die Transition-Town-Bewegung gegründet: der Brite Rob Hopkins.

Foto: Privat

Dass dieses Jubiläum mit dem ersten Deutschlandbesuch von Rob Hopkins, dem Ideengeber und Mitbegründer der Transition-Town-Bewegung (zu deutsch etwa "Stadt im Wandel"), zusammenfiel, freute die Mitglieder und Freunde von "Bonn im Wandel" ganz besonders. "Wir sind begeistert von der Teilnehmerzahl und von der schönen Atmosphäre, die unter allen Anwesenden herrschte", freute sich Kathleen Battke von "Bonn im Wandel".

Bis in den späten Abend nutzten die Mitglieder von "Bonn im Wandel" und viele ihrer Mitstreiter aus anderen Städten wie Münster, Essen oder Bielefeld die Gelegenheit, sich von Hopkins über das Potenzial der internationalen Bewegung und deren unterschiedlichen Projekte berichten zu lassen.

Über die Entwicklung der rund 80 Transition-Initiativen im deutschsprachigen Raum informierte Gerd Wessling. Das alles geschah nicht etwa "von oben herab", sondern im Dialog miteinander und unter Beteiligung aller Anwesenden - ebenso wie es dem Geist der Bewegung entspreche, bemerkte Battke. Zudem präsentierte Filmemacher Nils Aguilar die deutsche Kurzfassung seiner Dokumentation "Voices of Transition" über die Bewegung in Großbritannien.

Er machte es möglich, dass Hopkins zum Auftakt seiner Filmtournee in Deutschland in Bonn dabei sein konnte. "Es ist unglaublich zu sehen, wie sich die Idee weltweit verbreitet", sagte Hopkins. Der britische Permakulturdozent begann vor sechs Jahren mit Gleichgesinnten, die ersten "Transition Towns" in den britischen Orten Kinsale und Totnes zu gründen.

"Wir sind heute auf dem Scheitelpunkt des weltweiten Energieverbrauchs. Wir müssen entscheiden, wohin wir von hier aus gehen", erklärte er. Gefragt, was die "Transition-Town-Bewegung" eigentlich sei, sagte Hopkins: "Es ist ein Experiment. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber überall auf der Welt wollen Menschen etwas bewegen, ohne dass irgendjemand ihnen sagt, was sie zu tun haben."

Ihr Ziel sei eine umwelt- und menschenfreundliche Zukunft für eine postfossile Gesellschaft. In Bonn fing es mit einer Gruppe von gärtnereibegeisterten Menschen an, die in Gemeinschaftsgärten in Vilich-Müldorf eigenen Gemüseanbau betrieben. Mittlerweile gibt es zahlreiche Gruppen, deren Aktivitäten von "Bonn im Wandel" koordiniert werden.

"Wir wurden im letzten Jahr von vielen anderen sozialen Bewegungen in Bonn freundlich aufgenommen. Immer mehr vor allem junge Leute engagieren sich im städtischen Gärtnern", sagte Battke. Für den weiteren Verlauf des Jahres habe "Bonn im Wandel" vor allem zwei Ziele: Zum einen solle der Kontakt zur Politik verstärkt werden, um Anregungen umzusetzen, zum anderen wolle man geplante Initiativen in die Tat umsetzen.

Weitere Infos siehe auch unter www.bonn-im-wandel.de

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