Solarworld Bonner Konzern kommt nicht aus den roten Zahlen

Bonn · Der angeschlagene Solarhersteller Solarworld kommt nicht aus den roten Zahlen. Im ersten Halbjahr fuhr das Unternehmen vorläufigen Berechnungen zufolge einen Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 69 Millionen Euro ein, wie Solarworld am Donnerstag mitteilte.

Damit fiel der Verlust allerdings niedriger aus als noch vor einem Jahr: Im ersten Halbjahr 2012 hatte das Minus vor Zinsen und Steuern noch 144 Millionen Euro betragen. Einen Gewinn nach Steuern gab Solarworld zunächst nicht bekannt.

Die Solarmodule und Wafer von Solarworld verkaufen sich immer schlechter: In den ersten sechs Monaten des Jahres schrumpfte der Absatz dem Unternehmen zufolge auf 233 Megawatt - ein Jahr zuvor waren es noch 334 Megawatt.

Der Umsatz schrumpfte den Konzernangaben zufolge um über 40 Prozent von 340 auf 201 Millionen Euro. Schuld daran seien vor allem "Dumpingmodule", erklärte Solarworld. Der Konzern gehörte zu den treibenden Kräften hinter der Forderung nach EU-weiten Strafzöllen gegen chinesische Solarmodul-Hersteller.

Deutschlands Solarbranche steckt in einer massiven Krise. Eine Reihe von Unternehmen - wie etwa der Hersteller Q-Cells - ging pleite oder ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Der Industrie macht insbesondere die Konkurrenz durch billige Solarmodule aus Asien zu schaffen.

Solarworld will sich durch einen Einstieg Katars retten: Das Emirat soll künftig 29 Prozent an dem Solarhersteller halten. Auch ein umfangreicher Restrukturierungsplan soll zur Gesundung beitragen: Kernpunkte sind ein Schuldenschnitt und eine erhebliche Abwertung der Aktien im Verhältnis 1:20.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort