Umbau bei der Telekom Telekom bündelt ihre Servicesparten

Bonn · Der Kundendienst des Bonner Konzerns soll effizienter werden. Das neue Modell soll Arbeitszeiten der Mitarbeiter flexibler gestalten. Gehaltseinbußen sind ab 2019 möglich.

 Es geht um die letzte Meile. Foto: Matthias Balk

Es geht um die letzte Meile. Foto: Matthias Balk

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Die Telekom will ihren Kundendienst verbessern. Dafür sollen alle Servicesparten unter neuer Führung des bisherigen T-Systems-Managers Ferri Abolhassan gebündelt werden. Das teilte der Konzern gestern Abend mit. Nach Gewerkschaftsangaben sind bundesweit rund 15.000 Stellen von organisatorischen Veränderungen bei der Telekom betroffen.

Bisher hatte die Telekom ihren klassischen Kundendienst, zu dem etwa die Berater in Callcentern zählen, den technischen Service und den Netzausbau getrennt gesteuert. Die Zusammenlegung der Service-Bereiche sei ein „wesentlicher Bestandteil einer mit dem Sozialpartner getroffenen Vereinbarung zur Weiterentwicklung der Telekom Deutschland“, hieß es gestern in einer Konzernmitteilung weiter.

Die Gewerkschaft Verdi verwies am Donnerstagabend darauf, es habe „die akute Gefahr bestanden, dass der Arbeitgeber die Betriebsübergänge auch zur Absenkung von Löhnen und Gehältern nutzt“. „Es ist uns gelungen, die Konditionen der Beschäftigten komplett abzusichern und negative soziale Folgen auszuschließen“, teilte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder mit.

Konzernspitze und Gewerkschaft haben sich unter anderem auf ein neues Modell flexibler Arbeitszeiten für die Servicemitarbeiter geeinigt. So kann die wöchentliche Arbeitszeit ab kommendem Jahr für einen bestimmten Zeitraum um bis zu vier Stunden erhöht werden. Die Beschäftigten erhalten dafür Lohn- oder Freizeitausgleich.

Ab 2019 darf die Telekom die Arbeitszeit auch um bis zu vier Stunden wöchentlich senken. Der Lohnverlust werde nur zum Teil ausgeglichen hieß es. Mit dem Modell will die Telekom unterschiedlichen Personalbedarf unter anderem beim Netzausbau ausgleichen. Bis zum Jahr 2018 besteht für die Beschäftigten der Telekom in Deutschland ein tariflich vereinbarter Kündigungsschutz.

Neben der Bestellung von Ferri Abolhassan als Geschäftsführer für die neu geschaffene Aufgabe „Service Transformation“ ernannte der Telekom-Aufsichtsrat Bruno Jacobfeuerborn als Geschäftsführer der Konzerntocher Deutsche Funkturm GmbH.

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