Banken in der Region Fusionieren Volksbank und Kölner Bank?

Bonn/Köln · Die neue Genossenschaftsbank hätte rund 212.000 Kunden und knapp 1000 Beschäftigte. Welche Auswirkungen ein Zusammengehen von Volksbank Bonn Rhein-Sieg und Kölner Bank auf Kunden und Beschäftigte hat, ist zurzeit noch unklar.

Puzzleteile: Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg und die Kölner Bank wollen sich zusammentun.

Puzzleteile: Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg und die Kölner Bank wollen sich zusammentun.

Klare Signale kamen von dem Chef der Volksbank Bonn Rhein-Sieg Mitte März 2015 während der Fusionsgespräche zwischen der Kölner Bank und der VR Bank Rhein-Sieg, die, was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte, wenige Tage später platzen sollten. Angesprochen auf geplante Fusionen von Genossenschaftsbanken in der Region hatte Jürgen Pütz gesagt, dass die Fusionswelle mit Sicherheit weitergehen werde.

„Wir sind für alles offen, wenn wir angesprochen werden“, so Pütz vor gut anderthalb Jahren. Da die Volksbank Bonn Rhein-Sieg aber ohnehin schon eine große Genossenschaftsbank sei, gebe es keinen Grund, selbst aktiv zu werden.

Zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Am Donnerstag verkündeten die Volksbank Bonn Rhein-Sieg und die Kölner Bank, dass beide Häuser ein Zusammengehen sondieren. Die Aufsichtsräte der beiden Genossenschaftsbanken haben die jeweiligen Vorstände beauftragt, Sondierungsgespräche einzuleiten mit dem Ziel, beide Banken 2017 miteinander zu fusionieren, teilten die Institute mit.

Genossenschaftsbank als Ziel

Ziel sei es, über die Fusion eine neue, wahrnehmbare Genossenschaftsbank in der Region Köln/Bonn wachsen zu lassen. Den gemeinsamen Markt schätzen die Vorstände in Köln und Bonn als attraktiv und mit Blick in die Zukunft prosperierend ein. Die Region gehöre als einheitlicher Wirtschaftsraum zu den Gewinnern der demografischen Entwicklung und verspreche dauerhaft gute Geschäfte.

„Wir trauen uns eine Fusion zu, weil wir in den letzten Jahren der Zusammenarbeit gelernt haben, uns zu vertrauen“, sagte Kölner-Bank-Vorstand Klaus Müller zu den Plänen. Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank, begrüßte ebenfalls die Pläne: „Beide Häuser sind in ihren jeweiligen Geschäftsgebieten tief verwurzelt. Diese regionale Verbundenheit ist unsere gemeinsame Stärke.“ Welche Auswirkungen der Zusammenschluss auf Mitarbeiter und Kunden haben könnte, wollten die Sprecher beider Häuser nicht einordnen.

„Details werden jetzt in den Sondierungsgesprächen erläutert“, sagte Volksbank-Sprecher Wilhelm Wester auf Nachfrage. Wo die fusionierte Genossenschaftsbank künftig ihren Hauptsitz haben könnte, sei Gegenstand der Sondierung und derzeit noch nicht zu beantworten. „Es ist eine Fusion auf Augenhöhe, deshalb kommt keiner Bank eine Führungsrolle zu“, sagte Wester.

Zu möglichen Auswirkungen aufs Filialnetz sagte Wester: „Die Geschäftsgebiete beider Banken überschneiden sich nicht. Deshalb ist fusionsbedingt mit keiner Schließung von Filialen zu rechnen.“ Kölner-Bank-Sprecher Michael Schiefer wollte mit Hinweis auf das frühe Stadium keine Detailfragen beantworten.

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