Zum Tod von Egon Bahr Anerkennung über Grenzen hinweg

Als Wegbereiter für Frieden und Entspannung in Europa zur Zeit des Kalten Kriegs ist Egon Bahr bereits zu Lebzeiten in die Geschichtsbücher eingegangen. Politik und Prominenz würdigen ihn dafür.

Bahr habe gezeigt, "dass uns Deutschen Geschichte gelingen kann", schrieb Bundespräsident Joachim Gauck.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, der Verstorbene habe "als Politiker, Journalist und Wissenschaftler über Parteigrenzen hinweg gleichermaßen große Anerkennung und Wertschätzung erworben".

"Nur wenigen Politikern ist es vergönnt, mit einer Idee die Welt zu verändern und erleben zu dürfen, wie die eigene Vision noch zu Lebzeiten Wirklichkeit wird", erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Egon Bahrs neue Ostpolitik habe "buchstäblich den Lauf der Geschichte verändert und die deutsche und europäische Einigung erst möglich gemacht".

Linken-Fraktionschef Gregor Gysi erinnerte daran, dass Bahr nach 1990 aktiv das Gespräch mit seiner Partei gesucht habe. "Es war so imponierend, dass er nicht im Geringsten von außen gegen seinen Willen zu beeindrucken war."

Die Grünen-Chefs Simone Peter und Cem Özdemir würdigten Bahr als "großen Politiker". Er habe der deutschen Außenpolitik "eine klare friedenspolitische Orientierung gegeben".

Der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow würdigte Egon Bahr als Wegbereiter für ein geeintes Europa. "Er schuf die Grundlagen für jene Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses, in dem später das Ende des Kalten Krieges und die deutsche Wiedervereinigung möglich wurden", hieß es in einer gestern von der Gorbatschow-Stiftung in Moskau veröffentlichten Mitteilung. afp/dpa

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