Amal Murkus in der Harmonie "Pfefferminz, O Pfefferminz"

BONN · Es ist eine musikalische Abenteuerreise: Ohne zumindest einige Kenntnisse in arabischer Sprache und dazugehöriger Klangwelt stellt ein Konzert von Amal Murkus für einen westlich geprägten Zuhörer eine nicht unerhebliche Herausforderung dar.

 Lieder aus einer fremden Welt: Amal Murkus.

Lieder aus einer fremden Welt: Amal Murkus.

Foto: SCA

Fremdartige Harmonien, das ständige gesangliche Umspielen von Vokalen, dann das fehlende Textverständnis - wer unvorbereitet in die Harmonie ging, konnte genau das erleben. Wer seinen Ohren jedoch Zeit gab, um sich zu akklimatisieren, durfte eine fantastische Sängerin erleben, die zusammen mit ihrem Trio traditionelle palästinensische Musik mit neuen Impulsen versieht.

Und wer mit der arabischen Tonalität bereits vertraut war (was für die Mehrheit der anwesenden Gäste galt), konnte sich schon vom ersten Stück an zurücklehnen und genießen.

Begleitet von Violinist Nassim Dakwar, Kanun-Meister Moreb Mahran und Perkussionist Naif Sirhan breitete Amal Murkus die Musik Galiläas und Palästinas vor den Zuhörern aus: Lieder über Hochzeit und Krieg, über Hausbau und Hoffnung, aber auch über lebenslustige Frauen, die das Recht auf Selbstbestimmung einfordern.

Lieder, die ohne große Intervalle auskommen, ohne große Sprünge, dafür aber weit hinausreichen, ins Land und in die Seelen ihrer Zuhörer. Diese goutierten jedes Stück mit tosendem Applaus, klatschten und sangen auch häufig mit - bei dem traditionellen Stück "Na' na' ya Na' na'" (zu deutsch etwa "Pfefferminz, O Pfefferminz") begann ein Mann im Zuschauerraum gar zu tanzen.

Insgesamt boten Murkus und ihre Musiker eine beeindruckende, spannende Mischung, die das begeisterte Publikum mit stehenden Ovationen und lauten Zugabe-Rufen quittierte.

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