Der Chor hatte ein rein kirchenmusikalisches Programm erarbeitet, das sich deutlich vom bisherigen Repertoire unterscheidet. Mit "Musicaklang" und "Morgengesang" aus den "Sieben Gesängen" gelang ein schöner Auftakt, besonders das groß angelegte Crescendo im Morgengesang ließ aufhorchen.

Von Norbert Trierweiler an der Orgel begleitet, stimmte Felix Mendelssohn-Bartholdys Doppelquartett "Denn er hat seinen Engeln befohlen" aus dem Oratorium "Elias" besinnlich ein, und das lange Diminuendo der Chorstimmen leitete wunderbar zu Joseph Rheinbergers "Abendlied" op.69 Nr. 3 über.

Die Bonner Vokalisten zeigten sich in Mozarts "Te Deum" den harmonischen und rhythmischen Wendungen ausdrucksstark und präzise gewachsen. Nach Gabriel Faurés "Cantique de Jean Racin" op.11 folgte der Höhepunkt des Programms, sein "Requiem" op.48.

Die Sopranistin Sabine Kallhammer glänzte solistisch im anrührenden "Pie Jesu" ebenso wie Bassist Gintaras Tamutis im eingängigen "Libera me". Auch wenn die Orgel die mächtigen Blechbläsereinsätze im "Dies illa" nur andeuten konnte, geriet der Gesamtklang überaus eindringlich. Engelsgleich verhallte nach "In Paradisum" das Jubiläumskonzert, es folgte begeisterter Applaus.