Fernsehkoch in der Beethovenhalle Herr Henssler hat angerichtet

Bonn · Am Sonntagabend brutzelte Henssler live in der fast ausverkauften Beethovenhalle ein internationales Menü in seinem Bühnenprogramm "Hamburg, New York, Tokio - Meine kulinarische Weltreise".

 Hmmm, lecker: Steffen Henssler kostet in der Beethovenhalle eines seiner Gerichte - von vielen Bühneneffekten in Szene gesetzt. FOTO: WEIN

Hmmm, lecker: Steffen Henssler kostet in der Beethovenhalle eines seiner Gerichte - von vielen Bühneneffekten in Szene gesetzt. FOTO: WEIN

In weißen Sneakers springt er durch eine Feuerwand, um Bonn auf den guten Geschmack zu bringen. Steffen Henssler kocht nicht nur in seinen zwei Hamburger Restaurants. Mit seinem Küchen-Entertainment tourt der Norddeutsche seit Jahren auch durch deutsche Fernsehsender und betreibt neuerdings eine eigene Kochschule.

Am Sonntagabend brutzelte Henssler live in der fast ausverkauften Beethovenhalle ein internationales Menü in seinem Bühnenprogramm "Hamburg, New York, Tokio - Meine kulinarische Weltreise". Statt klassischer Musik gab's unter anderem Tortillachips mit Zwiebel-Tomaten-Guacamole und Sashini vom Loup de Mer an Chili-Mayonaise anzusehen.

Ein abendfüllendes Programm lässt sich mit Gar-Empfehlungen und Rezeptideen natürlich nicht gestalten. Als weitere Zutat kam etwa Renate aus Mettmann auf die Bühne, die zuvor mit einem energischen Fingerzeig ihren Gatten Heiko Hensslers Fischmesser ausgeliefert hatte. "Er macht sonst nur Rührei", sagte Renate.

Nun durfte der Dachdecker, der keinen rohen Fisch mag, sich im Filettieren und Karamellisieren üben. Der Bunsenbrenner war dabei deutlich mehr nach seinem Geschmack als das Küchenmesser. Während die Eheleute auf der Bühne anschließend das Ergebnis verkosteten, unterhielt der Maître de Cuisine die übrigen Besucher mit Anekdoten über das, was seine Restaurantgäste am meisten mögen und deshalb regelmäßig mitgehen lassen: Die Speisekarten, Messersäckchen und auch die dicken Kerzen auf dem Tisch.

Später gab es Burger, Steak und asiatische Küche. Schließlich liege Hamburg zwischen Tokio und den USA - "und das beschreibt auch perfekt meinen Stilmix". Exotische Zutaten, ein paar freche Sprüche und einige Bühneneffekte wie bei einem Rockkonzert machen Kochen damit auch für ein überwiegend jüngeres Publikum salonfähig - und das zu Eintrittspreisen, für die man alternativ auch ein ordentliches Drei-Gänge-Menü bestellen könnte.

Natürlich hat niemand Block und Bleistift dabei, um die kulinarischen Kunststücke anschließend nachzukochen. Und die Frage beim Rausgehen in der Pause, ob es die Gerichte denn nun zu kosten gebe, quittiert Hensslers Agent mit hochgezogenen Augenbrauen. Im Foyer verkauft jemand immerhin Laugenbrezeln.

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