40 Jahre Bonner U-Bahn Ausstellung im Haus der Bildung zeigt Fotos

Bonn · Ein Jahr lang hat Hartmut Junker die Haltestellen mit ihrer prägnanten Farbgebung behutsam ins rechte Licht gerückt, unerwartet ästhetische Perspektiven gefunden und sie mit seiner Kamera festgehalten. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Bonner U-Bahn zeigt er seit Samstag im Haus der Bildung, Mülheimer Platz, seine Fotos in einer Ausstellung.

Hartmut Junker präsentiert seine Bilder in einer Ausstellung. FOTO: THOMAS KÖLSCH

Hartmut Junker präsentiert seine Bilder in einer Ausstellung. FOTO: THOMAS KÖLSCH

Die meisten Bilder habe er am frühen Sonntagmorgen gemacht, erzählt Fotograf Hartmut Junker. Wenn die Bonner gerade erst wach werden, sich genüsslich im Bett wälzen und daran denken, dass ihnen an diesem Tag die Fahrt zur Arbeit erspart bleibt, ist am wenigsten los in den U-Bahnlinien in der Stadt. Für Junker die perfekte Zeit:

Ein Jahr lang hat der Troisdorfer die Haltestellen mit ihrer prägnanten Farbgebung behutsam ins rechte Licht gerückt, unerwartet ästhetische Perspektiven gefunden und sie mit seiner Kamera festgehalten. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Bonner U-Bahn zeigt er seit Samstag im Haus der Bildung, Mülheimer Platz, seine Fotos in einer Ausstellung.

"Die Idee entstand, nachdem ich so ein Bild in einem Kalender platzieren konnte und der dazu verfasste Fachtext mir einige neue Ansatzpunkte gegeben hat", erinnert sich Junker. "Also habe ich angefangen, mich intensiver mit den Haltestellen zu beschäftigen." Mit Langzeitbelichtungen fotografierte er Ein- und Ausgänge, spezifische Muster und die Bahnsteige.

Menschen finden sich nur selten auf den Bildern, und wenn, dann nur verschwommen, ein Flirren in einem Moment gefrorener Zeit. Dafür erhält selbst der Eingang zu einem Betriebsraum, versteckt hinter grünen Wänden, eine neue Ästhetik. Gleiches gilt für das Dach der Universitätshaltestelle, dessen polygonale Figur nach Aussage des Kunsthistorikers Sebastian Bank vom Film "Odyssee 2001" inspiriert worden ist.

"Der Abstieg von der Rheinauen-Station mit seinen Säulen soll dagegen an die Empfangshalle eines Schlosses erinnern", erläuterte Bank, der freier Mitarbeiter des Deutschen Keramikmuseums in Düsseldorf und Mitglied der Werkstatt Baukultur Bonn ist. "Das war nicht zuletzt für die Besucher der Bundesgartenschau 1979 gedacht." Die verschiedenen Farben, an denen selbst Kinder noch heute die einzelnen Haltestellen erkennen, seien ebenso eine Besonderheit, die auch in den Fotografien Junkers gut zum Ausdruck komme.

Sowohl VHS-Leiterin Ingrid Schöll als auch SWB-Bereichsleiterin Anja Wenmakers freuten sich sehr über die Realisierung der Ausstellung. "Sie passt zurzeit besonders gut in unser Haus, weil unser Semesterschwerpunkt 'Mobilität' lautet", erläuterte Schöll, während Wenmakers ihren Stolz auf die Stationen zum Ausdruck brachte und auf den verhältnismäßig guten Zustand in den U-Bahnhöfen hinwies. "40 ist eben das neue 20", sagte sie lachend.

Wer Junkers Bilder auch zu Hause bewundern möchte, hat dazu Gelegenheit: Die SWB haben einen Kalender zusammengestellt, der ab heute in den Servicestellen erworben werden kann. Die Ausstellung im Haus der Bildung, Mülheimer Platz, ist bis 12. Februar zu sehen.

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