Erst kürzlich hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer der Opposition im Bundestag ein Angebot unterbreitet. Er will mit ihr über die Zukunft der Bahn sprechen und gemeinsame Ziele für den Schienenverkehr ausloten. Die Grünen haben das Angebot nun angenommen. Eine parteiübergreifende Allianz wäre angesichts der langfristigen Mammutaufgabe, den Verkehr klimafreundlich zu organisieren, wünschenswert. Wenn Scheuer es ernst meint, sollten sich alle anderen Parteien der Gesprächsrunde anschließen. Denn es geht bei der Bahn nicht um die Weichenstellung für die Jahre bis zu einer nächsten Wahl. Das Thema wird noch eine ganze Generation beschäftigen, weil dem Schienenverkehr beim Klimaschutz eine bedeutende Rolle zukommt.

Die Rede ist derzeit meist von den Verspätungen im Fernverkehr. Über die viel größeren Potenziale der Bahn in anderen Sparten wird zu wenig gesprochen. Der Gütertransport über Lkw verstopft die Verkehrsadern und belastet die Umwelt. Viele Lkw-Fahrten könnten bei einem Ausbau des Schienengüterverkehrs eingespart werden. Leistungsstärkere Nahverkehrsnetze sind vonnöten. Das erfordert noch weit über ein Jahrzehnt hinaus hohe Investitionen aus Steuermitteln. Eine parteiübergreifende Allianz könnte die notwendigen Entscheidungen auf eine breite Basis stellen.