Ambitionen von Mitt Romney - Besser nicht

WASHINGTON · Once bitten, twice shy, sagt der Volksmund in Amerika. Einmal - und nie wieder. Mitt Romney macht Anstalten, den Lehrsatz außer Kraft zu setzen. Nach glücklosen Anläufen 2008 und 2012 liebäugelt der mormonische Multi-Millionär mit einem dritten Versuch, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.

Man kann das Signal ernst nehmen. Mit einem "Ich kandidiere!" verwechseln darf man es nicht. Romneys Ansage folgt vorläufig nur einem Zweck. Er will das Momentum für Jeb Bush zerstören. Der Mann aus der Dynastie, die der Welt schon zwei Präsidenten beschert hat, bereitet seinen Marsch auf Washington akribisch vor.

Auch wenn noch nichts offiziell ist, haben sich etliche Geldgeber, und auf sie kommt es im obszön teuren Wahlkampf an, mit dem ehemaligen Gouverneur von Florida bereits angefreundet. Bushs Vorhaben ist klar: Bis zum Frühjahr so viele "Sponsorenverträge" unterschriftsreif zu haben, damit andere Möchtegern-Präsidenten im konservativen Lager von Christie über Rubio bis Perry und Paul es vielleicht erst gar nicht wagen.

Romneys Dazwischengrätschen wird diese Milliardäre zum Innehalten bewegen. Aber sicher nicht sehr lange. Spätestens im März muss der ewige Verlierer entscheiden, ob er sich, seiner Frau, seinen fünf Söhnen und Amerika das Schaulaufen um das republikanische Bewerberticket fürs Weiße Haus ein drittes Mal zumuten möchte. Und wenn ja - mit welcher Botschaft diesmal. Bauchgefühl eines Außenstehenden: Besser nicht. Mitt hat's hinter sich.

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