Stadtwerke Bonn "Unerwünschtes Foto" - 20-Jährige wurde von SWB-Mitarbeitern festgehalten

BONN · Eine bloße SMS hat offenbar dazu geführt, dass eine 20-jährige Bonnerin auf der Polizeiwache GABI im Bonner Hauptbahnhof gelandet ist. Die junge Frau meldete sich nach dem Vorfall beim General-Anzeiger und war immer noch fassungslos. Wie sie berichtet, war sie am Freitagnachmittag am Busbahnhof ausgestiegen und wollte zu Fuß in Richtung Innenstadt weitergehen. Dann kam die Kurznachricht auf dem Handy an, was ihr Gerät mit einem LED-Blitz ankündigte.

"Es kamen mehrere Kontrolleure der Stadtwerke hinter mir her und sagten, ich soll das Foto sofort löschen. Ich wusste zuerst überhaupt nicht, um was es ging", sagt die 20-Jährige. Sie sei regelrecht umzingelt und festgehalten worden. Die Erklärung, dass es sich nur um ein SMS-Signal und nicht um einen Foto-Blitz gehandelt habe, hätten die SWB-Mitarbeiter nicht akzeptiert.

Auf dem Weg zur Wache schrieb die 20-Jährige noch eine SMS an einen Freund. "Ich musste mir Kommentare anhören, dass ich jetzt das Foto lösche." Eine Polizistin untersuchte das Handy, fand aber nach Angaben der Bonnerin weder ein aktuelles noch ein gelöschtes Foto. "Die Polizistin sah auch keinen Anlass, meine Personalien aufzunehmen", so die angehende Studentin. Von den SWB möchte sie eine Entschuldigung.

Die Beschwerde sei bereits beim Verbesserungsmanagement der Stadtwerke eingegangen, sagte Sprecherin Veronika John. Das Kontrollpersonal habe die Situation anders geschildert. Die Mitarbeiter seien dabei gewesen, eine schwierige Situation am Flughafenbus zu klären.

"Dabei haben sie eine junge Frau gesehen, die einen Arm erhoben hatte. Es hat zwei Mal geblitzt. Sie mussten also annehmen, dass sie fotografiert worden sind", sagte John. Sie verwies auf die "schwierige Berufsausübung". Es seien bereits Fotos von Servicemitarbeitern in Internetforen veröffentlicht und kommentiert worden. Deshalb tragen die SWB es mit, wenn Kontrolleure verhindern, fotografiert zu werden. "Man muss unsere Leute auch verstehen", sagt John. Außerdem hätten sich die Kollegen bereits vor Ort zwei Mal entschuldigt.

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