Finanzkontrolle Schwarzarbeit Kölner Zoll geht gegen Nagelstudios vor
Köln · Der Kölner Zoll hat am Dienstagnachmittag 27 Nagelstudios in Bonn, Köln, Bergisch Gladbach und Leverkusen kontrolliert. Dabei ging es den Zöllnern vor allem um Schwarzarbeit. Sie stellten "gravierende Verstöße" fest.
Die Kontrollen der mehr als 125 Zöllner in Nagelstudios in der Region Köln/Bonn erfolgten im Rahmen einer "regionalen Schwerpunktprüfung in dieser Branche", erklärte Sprecher Jens Ahland am Dienstagabend in einer Mitteilung.
Die Bilanz des Zolls: 26 Personen wurden ohne gültigen Aufenthaltstitel und somit illegal bei der Arbeit angetroffen. Gegen sie und ihre Arbeitgeber wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sechs 27 kontrollierten Nagelstudios wurden nach Beweismitteln durchsucht, heißt es in der Mitteilung weiter. In vielen Fällen gebe es zudem Hinweise darauf, dass der Mindestlohn unterschritten wurde und keine oder falsche Meldungen zur Sozialversicherung abgegeben wurden.
"Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass unter den illegal Beschäftigten wieder fünf minderjährige Vietnamesen waren", sagte Jens Ahland. In einem Nagelstudio habe ein Mitarbeiter ohne Aufenthaltstitel zudem versucht, sich in einem knapp einen Kubikmeter großen Unterschrank zu verstecken. Im November hatten Zollbeamte ebenfalls Nagelstudios in Bonn und der Region kontrolliert und dabei unter anderem die Beschäftigung zweier 15-Jähriger aufgedeckt.