Barfußpfad für Skopje Bonner Azubis machen Praktikum in Nordmazedonien

Bonn · 15 Auszubildende der Stadt Bonn haben ein Praktikum in der nordmazedonischen EU-Partnerstadt Skopje gemacht. Erstmals gab es dieses Angebot für gewerblich-technische Berufe.

 Sind begeistert vom Aufenthalt in Skopje: (v. l.) Vanessa Braun, Sascha Hessenbruch, Antje Kahlert und Eva Mayer.

Sind begeistert vom Aufenthalt in Skopje: (v. l.) Vanessa Braun, Sascha Hessenbruch, Antje Kahlert und Eva Mayer.

Foto: Benjamin Westhoff

Eine exakte Ausrichtung nach Norden zu finden war gar nicht so einfach. „Wir haben am Ende zwei Handys benutzt, um garantiert die genaue Richtung auszumachen“, lachte Vanessa Braun. Sie absolviert derzeit ein Duales Studium für Bodenmanagement und Geoinformation bei der Stadt Bonn und ist gerade von einem Auslandspraktikum zurückgekehrt. Anfang April war sie für zwei Wochen in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje, um mit 14 anderen Azubis aus Bonn an einem von der Europäischen Union gefördert Austauschprojekt teilzunehmen.

Erstmals gab es dieses Angebot für gewerblich-technische Berufe. So reisten zukünftige Altenpfleger, Bibliothekare sowie Bühnenmaler nach Skopje, um dort gemeinsam mit mazedonischen Handwerkern einen Barfußpfad anzulegen. „Genau das machte den besonderen Reiz des Projekts aus“, erzählte Eva Mayer, Auszubildende vom Amt für Stadtgrün, immer noch ganz begeistert. „Wir haben alle Arbeiten erledigt, die sonst nicht zu unserem Beruf gehören. Jeder hatte die Möglichkeit, in ein ganz anderes Fach hineinzuschnuppern.“ So sortierte die angehende Forstwirtin Pflastersteine, rührte Beton an und half beim Verfüllen der einzelnen Abschnitte des Pfades mit Baumscheiben, Sand und Kies. Außerdem fertigte sie ein Schuhregal, zwei Bänke sowie Infotafeln aus Holz.

Vanessa Braun, die später als Vermessungstechnikerin arbeiten will, entwarf für die Mitte des Barfußweges eine Sonnenuhr. „Die Pflastersteine für die verschiedenen Monate mussten natürlich ganz genau ausgerichtet sein“, erklärte sie. „Aber nachdem wir unsere Werte mit zwei Handys überprüft hatten, lief alles.“ Lange überlegen, ob sie noch einmal ein solches Auslandspraktikum machen würde, musste sie nicht. „Ich finde es sehr gut, dass wir Azubis die Chance haben, uns in einem solchen Projekt neuen Herausforderungen zu stellen.“

Dem stimmte auch Eva Mayer zu. „Für mich war es eine tolle Erfahrung, Teil eines interkulturellen Teams zu sein, das trotz sprachlicher Barrieren und unterschiedlicher Hintergründen durch gemeinsame Arbeit ein Projekt umgesetzt hat. Außerdem hat mich die Gastfreundschaft der Menschen in Skopje und der Zusammenhalt unter den Azubis berührt.“ Antje Kahlert, Ausbildungsbeauftragte im Amt für Stadtgrün, zog ebenfalls ein positives Resümee: „Ich war begeistert von unseren Auszubildenden und habe gesehen, mit welcher Freude und Motivation sie dabei waren.“

Die Zielrichtung fasste Ausbildungsleiter Sascha Hessenbruch so zusammen: „Als deutsche UN-Stadt und Standort der EU-Kommission wollen wir den internationalen und europäischen Gedanken auch in unsere Ausbildung tragen und die Persönlichkeitsentwicklung unser Nachwuchskräfte positiv gestalten. Dazu leistet die intensive Zusammenarbeit mit unseren europäischen Projektpartnerstädten einen wertvollen Beitrag.“

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