Kindermissbrauch in Bonn Handwerker muss acht Jahre ins Gefängnis

BONN · "Erschreckende Gefühlsarmut" hat das Landgericht einem 47-Jährigen attestiert, der sich an zwei Jungen vergangen hat. Am Freitag wurde der Schweißer wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in sieben Fällen zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

Bis zuletzt hatte der nicht vorbestrafte Angeklagte geleugnet, sogar behauptet, die Kinder würden lügen und hätten ihn sexuell angemacht. "Das hat die Kammer Ihnen übel genommen", so der Vorsitzende Richter. Laut Urteil hat der Mann zwischen 2007 und 2012 sein Patenkind und einen Jungen aus der Nachbarschaft missbraucht - und davon Fotos angefertigt.

Teilweise hatte er die heute 14 und 17 Jahre alten Opfer mit Geld gelockt. "Sie sind ein Rätsel für uns und Ihren Verteidiger geblieben", so der Richter. Selbst der Anwalt hatte das Einlassungsverhalten seines Mandanten als "unterirdisch" beschrieben. Obwohl eindeutige Fotos sichergestellt worden waren und einem der Opfer von der Gutachterin ein "großer Glaubhaftigkeitsgrad" attestiert wurde, hatte der Angeklagte nicht gestanden.

Die Jungen mussten deshalb in den Zeugenstand. Laut psychiatrischem Gutachter neigt der Handwerker dazu, unangenehme Dinge zu verdrängen. Der Vorsitzende: "Ein Geständnis war ihm offenbar nicht möglich."

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