Winterstatistik Bonn Die meisten Niederschläge seit 1848

BONN · Der Winter 2012/2013 war der nasseste seit 1848 in Bonn. Das berichtete jetzt der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, und beruft sich dabei auf die Tagesaufzeichnungen des Meteorologischen Instituts der Uni Bonn und seiner Wetterstatistik.

 Schnee am Bonner Rheinufer: Am kommenden Wochenende könnte es ähnlich aus sehen.

Schnee am Bonner Rheinufer: Am kommenden Wochenende könnte es ähnlich aus sehen.

Foto: Volker Lannert

Insgesamt fielen seit dem 1. Dezember 246 Liter pro Quadratmeter, das sind 116 Liter mehr als im Durchschnitt der letzten 164 Jahre. Damit löste der diesjährige Winter den bisherigen Spitzenreiter-Winter 2001/2002 mit 231 Litern Niederschläge ab.

Von den Temperaturen her war der vergangene Winter gar nicht so kalt: Im Durchschnitt wurden 3,1 Grad erreicht; 0,2 Grad über dem Durchschnitt der letzten 119 Jahre. Er ist der 59. wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1895. Der wärmste Winter seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen war in Bonn der Winter 1974/75 mit 6,4 Grad; der kälteste war der Winter 1962/63 mit minus 2,7 Grad.

Der kälteste Monat in diesem Winter war der Februar mit plus 1,6 Grad, gefolgt vom Januar mit 2,8 Grad und Dezember mit 4,9 Grad. Der Vorjahres-Winter war mit 3,8 Grad etwas wärmer. Auch im vergangenen Jahr war der Februar der kühlste Wintermonat.

Es wurden insgesamt 38 Frosttage, zwölf mehr als im Vorjahr gezählt. Dabei waren elf Eistage (Maximum unter null Grad), wobei die Eistage in jedem Monat vorkamen. Im Vorwinter wurden ebenfalls elf Eistage gemessen, jedoch nur im Februar. Jeder Wintermonat hatte Spitzentemperaturen von über zehn Grad; am wärmsten war es am 30. Januar mit 15,7 Grad. Bereits acht Wochen früher, am 8. Dezember, wurde mit minus 7,4 Grad die tiefste Temperatur im ganzen Winter gemessen. Noch kälter war es zuletzt am 7. Februar 2012 mit minus 15,0 Grad.

Bei den Niederschlägen landete der Winter auf Platz eins in der 164-jährigen Historie der Stadt: Alle drei Monate waren zu nass, besonders der Dezember, in dem fast die dreifache Menge eines normalen Dezembers herunterkam. Es fielen 246 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, überwiegend als Regen, während der Kältewellen auch als Schnee, die mehrfach für eine geschlossene Schneedecke in Bonn sorgten. Verglichen mit dem langjährigen Mittel waren das 190 Prozent der üblichen Menge. Insgesamt regnete es an 63 Tagen, sechs Tage mehr als im Vorjahr. Fast zehn Prozent des Winterregens fiel am 9. Dezember mit 20,6 Litern.

Aufgrund der vielen Niederschläge hatte die Sonne nur wenig Chancen. Besonders trüb war der Januar, der noch nicht einmal die Hälfte seines Sonnen-Solls schaffte. Insgesamt schien die Sonne 106 Stunden, 70 Stunden weniger als in einem normalen Winter. Damit war der Winter 2012/2013 nicht der trübste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen, sondern er belegt den zweiten Platz nach dem Winter 1969/1970, als die Wintersonne nur 94 Stunden schaffte.

Der einzige sonnige Tag im Winter war der 18. Februar, als die Sonne knapp neun Stunden schien. Der sonnigste Winter war bisher der Winter 2001/2002 mit einer Sonnenausbeute von 264 Stunden.

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