Traum verwirklichen Buchladen mit Café entsteht auf dem Bonner Talweg

Bonn · Auf dem Bonner Talweg entsteht ein Buchladen mit Café. Doris Grass verwirklicht damit ihren Traum. Im Sortiment sind englisch- und deutschsprachige Literatur zu gleichen Teilen.

 Buchkunst in der Südstadt: Inhaberin Doris Grass steht vor ihrem Buchladen am Bonner Talweg, der im September öffnen soll.

Buchkunst in der Südstadt: Inhaberin Doris Grass steht vor ihrem Buchladen am Bonner Talweg, der im September öffnen soll.

Foto: Benjamin Westhoff

Im ehemaligen Ladenlokal der B&C Boutique am Bonner Talweg entsteht ein neuer Buchladen: The Art of Books. Im September will Doris Grass aller Voraussicht nach eröffnen. Die 34-jährige Soziologin studierte in Wien und kam im Anschluss für eine Anstellung nach Bonn. Arbeit und Studium hätten ihr zwar gefallen, doch mit der Zeit wurde in ihr der Traum von einer eigenen Buchhandlung immer stärker. „Ich sah mich in einem roten Kleid auf einer Leiter in meinem Buchladen“, erzählt sie mit einem breiten Lächeln.

Anfang 2019 war es dann so weit. Durch Zufall entdeckte sie im Bonner Talweg eine Anzeige für einen Ausverkauf, sprach mit den Eigentümern und unterschrieb kurz entschlossen den Mietvertrag. Seither laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung auf Hochtouren.

Viel Unterstützung von Freunden und Bekannten

Angst, an dem Projekt zu scheitern, hat Grass keine. „Natürlich ist das ein Risiko, aber ich renne hier ja nicht ins Blaue hinein. Ich bin sehr zahlenaffin, habe alles gut durchdacht und es mir genau überlegt“, versichert die junge Frau. Außerdem bekomme sie viel Unterstützung von Freunden und Bekannten. Trotz des allseits beschrienen Buchladen-Sterbens glaubt sie an die Überlebenschancen dieser Branche. Um sich zu halten, brauche man aber selbstverständlich ein Alleinstellungsmerkmal unter den Buchläden.

Im Fall von „The Art of Books“ ist das vor allem das zweisprachige Sortiment der Buchhandlung. Zu gleichen Teilen wird englisch- und deutschsprachige Literatur in den Auslagen und Regalen vertreten sein. Grass ist überzeugt, dass eine internationale Stadt wie Bonn ein solches Angebot gut gebrauchen könne. Und das Geschäft soll nicht nur Buchhandlung sein, sondern auch Café. Tagsüber können Besucher hier bei einem Stückchen Kuchen und einer Tasse Kaffee ausruhen, während am Abend ein Glas Wein zum Feierabend bereitsteht.

Im Keller will Grass zudem eine kleine Ecke mit „guter erotischer Literatur“ einrichten, ein zweites Alleinstellungsmerkmal in der Stadt. Natürlich dürfen auch Veranstaltungen heutzutage im Angebot einer jeden Buchhandlung nicht fehlen. Geplant sind Lesungen, Konzerte und auch einige etwas ausgefallenere Events wie beispielsweise das „Burns Supper“, einem schottischen Fest. Einmal im Jahr, am 25. Januar, feiern die Schotten ein Fest zu Ehren des Nationaldichters Robert Burns, an dem sie Gedichte rezitieren, Haggis essen und Whisky trinken. Die Buchhändlerin ist überzeugt, dass ihr Angebot gut bei den Bonnern ankommen wird. Schon im Vorfeld bekäme sie viele positive Rückmeldung, von Bekannten, aber auch von Passanten auf dem Bonner Talweg. „Das gibt mir so viel Kraft und Enthusiasmus“, ergänzt die Buchhändlerin.

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