Verfahren wegen Körperverletzung in Bonn 60 Sozialstunden für Randalierer

BONN · Schneller als gedacht war ein heute 21-Jähriger wieder zurück hinter Schloss und Riegel, da er sich in seinem Hafturlaub ordentlich daneben benommen hatte. Vor dem Jugendschöffengericht musste sich der junge Mann jetzt für eine brutale Attacke bei einer Silvestergala verantworten.

Es war der Silvesterabend vor einem guten Jahr: Im Weihnachtszirkus an der Beethovenhalle wollten die Gäste friedlich ins neue Jahr hinein feiern. Doch dann kam der sichtlich betrunkene Angeklagte ins Vorzelt geschwankt. Laut Zeugen führte er sich auf, "als sei er zu Hause". Der 21-Jährige soll sich einfach an den Getränken und dem Essen bedient und eine Frau angemacht haben.

Zwei Mal, so die Zeugen vor Gericht, hätten sie den jungen Mann vor die Tür setzen müssen. Laut Anklage schlug der 21-Jährige plötzlich einer älteren Frau, die offenbar mit ihrem Mann nach Hause gehen wollte, ohne jeglichen Grund auf den Kopf. Dann lief der Angeklagte davon. Er wurde jedoch eingeholt und bis zum Eintreffen der Beamten festgehalten.

Die Zeugen schilderten, dass die Frau nicht auf die Polizei warten wollte. Sie habe gesagt, sie würde sich später bei der Polizei melden. Bis heute wissen die Ermittler nicht, wer die Geschädigte ist.

Der 21-Jährige kann sich nach eigenen Angaben an den Vorfall nicht mehr erinnern. Er gab an, sich mit Freunden zum Feiern getroffen und ordentlich Alkohol getrunken zu haben. Bei ihm wurden mehr als zwei Promille gemessen. Der Hafturlaub war nicht nur auf der Stelle beendet, ihm wurden auch verschärfte Haftbedingungen auferlegt.

Inzwischen ist der junge Mann, der wegen Diebstählen einsaß, wieder auf freiem Fuß. Er besucht die Abendrealschule. Das Verfahren wegen Körperverletzung wurde vorläufig eingestellt. Der 21-Jährige muss 60 Sozialstunden ableisten und zur Drogenberatung gehen.

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