Prozess gegen Bankräuber: DNA-Spuren führen zur Anklage

Zwei Männer sollen fünf bewaffnete Überfälle zu verantworten haben

Bonn/ Region. Anhand von DNA-Spuren will die Staatsanwaltschaft zwei Bankräuber überführen, die zwischen 1999 und 2007 bei fünf Überfällen in Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und Bad Neuenahr mehr als 120 000 Euro erbeutet haben sollen.

In der jetzt erhobenen Anklage wird dem 37-Jährigen aus Troisdorf und einem 34 Jahre alten Mann, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hatte, schwerer Raub zur Last gelegt. Demnächst müssen sich die seit März dieses Jahres in Untersuchungshaft sitzenden Beschuldigten vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten bei einem Banküberfall im Mai 2002 die Sparkassenfiliale in Bonn-Buschdorf ausgeraubt haben. Die stets maskierten und bewaffneten Täter sollen damals zwei Kunden bedroht und von der Bankangestellten die Herausgabe des Bargeldes sowie die Öffnung des Tresors gefordert haben. Da der Tresor jedoch aufgrund einer Zeitschlosssicherung nicht sofort geöffnet werden konnte, flüchteten die Täter mit etwa 16 000 Euro.

In den Jahren zuvor soll der Jüngere bereits zwei Überfälle in Sankt Augustin-Menden begangen haben. Laut Anklage hielt er im Dezember 1999 einer Kundin die Pistole vor und forderte von der Kassiererin: "Geld her, oder ich erschieße die Frau." Mit umgerechnet knapp 15 000 Euro, die der Täter in einer Zeitung versteckt haben soll, verließ der 34-Jährige die Bank, so die Staatsanwaltschaft.

Ein knappes halbes Jahr später soll der Beschuldigte erneut in Menden, aber bei einer anderen Bank zugeschlagen haben - diesmal mit einem unbekannten Mittäter. Wiederum wurden die Bankangestellten mit Pistolen bedroht. Die Beute: mehr als 25 000 Euro.

Dem 37 Jahre alten Troisdorfer werden hingegen zwei weitere Banküberfälle im Juli 2002 und im Juni 2007 zur Last gelegt. Mit einem unbekannten Komplizen soll er zunächst bei einer Bankfiliale in Endenich 46 000 Euro erbeutet haben. Fünf Jahre später stürmte der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft mit zwei Unbekannten eine Bank in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Trio soll mit 19 000 Euro geflüchtet sein.

Anscheinend trug der 37-Jährige bei zwei Überfällen die gleiche auffällige Kleidung: ein Holzfällerhemd, eine Wollmaske und einen Anglerhut. Nach mehreren Taten fand die Polizei benutzte Kleidungsstücke in Tatortnähe. Die daran gesicherten DNA-Spuren konnten aber erst jetzt zugeordnet werden.

Zwar wurde gegen die beiden nicht vorbestraften Männer bereits mehrfach im Zusammenhang mit Banküberfällen ermittelt, es fehlten jedoch die Beweise. Die DNA-Spuren führten die Staatsanwaltschaft allerdings zu den jetzt angeklagten Taten. Beide bestreiten eine Beteiligung an den Überfällen. Für den Prozess wurden 25 Zeugen geladen.

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