Haus der Bildung: 700 Mitarbeiter müssen umziehen

Um- und Neubau soll noch in diesem Jahr beginnen

Bonn. Jetzt wird's ernst mit dem Haus der Bildung. Noch in diesem Jahr will das städtische Gebäudemanagement mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten im Alten Stadthaus am Bottlerplatz beginnen. Das erfuhren die Mitglieder des Kulturausschusses am Dienstagabend in nichtöffentlicher Sitzung.

Geplant ist, das denkmalgeschützte Gebäude nach den Plänen des Berliner Architekten Alexander Koblitz umzubauen und dort anschließend die Zentralbücherei und die Volkshochschule unter einem Dach zu vereinen.

Das sogenannte Siemenshaus nebenan wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus und das Stadtmuseum in einem Erweiterungsbau am Bottlerplatz eine neue Bleibe finden.

Einen gemeinsamen Einzug aller Institutionen musste der Stadtrat mit Blick auf die Kosten wieder verwerfen. Einstige Pläne der Stadt, das Haus der Bildung in einem Neubau in der Quantiusstraße unterzubringen, scheiterten am Veto von CDU und Grünen.

Zur Umsetzung der Koblitz-Pläne stehen im städtischen Haushalt nun rund elf Millionen Euro zur Verfügung. Das halten einige Ratsmitglieder hinter vorgehaltener Hand für "schöngerechnet". Das ganze Bauvorhaben werde deutlich teuerer, sind sie überzeugt.

Für die bisherigen "Bewohner" des Alten Stadthauses heißt es alsbald: Kisten packen. Sie müssen umziehen. Einige für immer. Andere, wie die Mitarbeiter der Bücherei, nur vorübergehend. Laut Kulturdezernent Ludwig Krapf soll die Zentralbibliothek in Geschäftsräumen im Erdgeschoss der Cassiusbastei untergebracht werden. Und auch der Kindertreff "Kopfstand" erhält dort voraussichtlich sein Domizil, bis das Haus der Bildung fertig ist.

Vom Umzug betroffen sind Stadtsprecher Friedel Frechen zufolge rund 700 Mitarbeiter. Etwa 250 von ihnen sind in den Ämtern für Schule und Jugend tätig. Ihre Wirkungsstätte soll künftig im Stadthaus sein. Erforderlich seien umfangreiche Umbauten, weil die Mitarbeiter nicht zuletzt aus Datenschutzgründen überwiegend Einzelbüros benötigten.

Platz machen müssen dort die Kollegen des städtischen Gebäudemanagements (SGB) und Tiefbaubeamte. Sie sollen einen von der Stadt dauerhaft gemieteten Bürokomplex in Dottendorf beziehen. Laut Frechen muss die Stadt dafür künftig eine Million Euro Miete zahlen. Hinzu kommen weitere Mietkosten zur Unterbringung anderer städtischer Mitarbeiter aus dem Gebäude am Bottlerplatz: Summasumarum mache das 1,35 Millionen Euro im Jahr. Die Umzugs- samt Mietkosten allein in diesem Jahr, so erfuhr der GA, betragen rund 1,7 Millionen Euro.

Wann genau der Startschuss für die Umzüge und Bauarbeiten fällt, hängt nun vom SGB-Betriebsausschuss ab, vor dem die Verwaltung ihr Umzugskonzept offiziell vorstellt.

Der Ausschuss tagt am Mittwoch, 3. Juni, ab 18 Uhr im Stadthaus.

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