Mehr Lärmschutz für Beuel

Eingekeilt zwischen zwei Autobahnen, touchiert von der rechtsrheinischen Bahntrasse und überflogen vom Verkehr des naheliegenden Flugplatzes Hangelar ist in Geislar nur schwer ein Plätzchen der Ruhe zu finden.

 Flugplatz Hangelar: Das Landesministerium für Verkehr arbeitet an einer Platzrunde für die Flugzeuge.

Flugplatz Hangelar: Das Landesministerium für Verkehr arbeitet an einer Platzrunde für die Flugzeuge.

Foto: Max Malsch

Geislar. Eingekeilt zwischen zwei Autobahnen, touchiert von der rechtsrheinischen Bahntrasse und überflogen vom Verkehr des naheliegenden Flugplatzes Hangelar ist in Geislar nur schwer ein Plätzchen der Ruhe zu finden. Seit langer Zeit kämpfen Anwohner und Bürgerverein um effiziente Maßnahmen zur Lärmverringerung.

Einen engagierten Fürsprecher fand die Bürgerschaft seit dem Düsseldorfer Regierungswechsel in Horst Becker (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW. Dienstagabend besuchte Becker eine Versammlung des Bürgervereins Geislar, um vor Ort die Anwohner über die neuesten Entwicklungen zu informieren.

Gute Nachrichten brachte Becker zum Dauerstreitpunkt Flughafen Hangelar mit. Hinsichtlich der Beschwerden, die immer wieder über Mitarbeiter der Düsseldorfer Luftsaufsichtsbehörde wegen Interessenkonflikten geäußert werden, seien bereits Maßnahmen getroffen worden.

"Ich muss als Staatssekretär eines Ministeriums aufpassen, was ich sage, aber es könnte sich wirklich bei manchem der Eindruck aufdrängen, dass einige in der Luftaufsicht ihre Spielchen spielen. Wir sind noch nicht lange am Thema, aber ich sprach mit der Bezirksregierung Düsseldorf und mit Regierungspräsidentin Anne Lütkes, um die Luftaufsicht anders aufzustellen", sagte er.

Zudem arbeite er mit seiner Abteilung an einer verbindlichen Definition der Platzrunde und der Einrichtung von Flugkorridoren. "Das hieße im ersten Schritt nur, dass es sie gibt, nicht dass sie überwacht werden", betonte Becker.

Mittelfristig strebe er auf den kleinen Flugplätzen NRWs die Wiedereinführung einer Luftaufsicht an, die nicht vom Flugplatzpersonal übernommen wird. Die Personalkosten müssten dann in Rechnung gestellt werden, die Gebühren des Flugplatzes würden steigen. Die Bürger kommentierten seine Absichten mit anhaltendem Applaus.

"Bezüglich des Autobahnlärms gibt es leider nur wenig Handlungsspielraum", erklärte Becker. Leider sei der Ausbau der Standstreifen auf der A 59 nicht als Neubau deklariert worden. Dann hätte es eine Chance auf Lärmschutzwände gegeben, erklärte er. Im Fall der A 565 sei die Senkung des Tempolimits von 100 auf 80 Stundenkilometer geprüft worden. "Rechtlich ist das nicht wasserdicht. Wir müssen einfach mit Verkehrsteilnehmern rechnen, die dagegen klagen würden", sagte Becker.

Bezüglich der Lärmemissionen der nahe gelegenen Eisenbahntrasse empfiehlt Becker allen Geislarern den seit Jahren geplanten und immer wieder verschobenen Ausbau der S 13 zu befürworten.

Gerüchten, das Ministerium habe das Projekt bereits fallengelassen, widersprach er vehement: "Wir prüfen das neue Gutachten, führen Gespräche mit der Stadt Bonn und der Deutschen Bahn und werden im November definitiv eine Entscheidung treffen," sagte Becker. Doch wie immer letztlich die Lösung aussehe, klar sei, "dass in Beuel der Lärmschutz gesichert wird", versprach er.

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