Hier haben Kinder auch bei Regen Spaß Im Brüser Dorf ist alles im Lot

Brüser Berg · Klettern, Holzhütten bauen oder einfach nur toben: Die Jugendfarm bietet auf dem Brüser Berg ein vielfältiges Programm. Gesucht werden Spender, die Baumaterial vorbeibringen.

 Messen, Bohren, Hämmern: Vor allem den Jungs macht es große Freude, auf dem Gelände neue Holzbauten zu errichten.

Messen, Bohren, Hämmern: Vor allem den Jungs macht es große Freude, auf dem Gelände neue Holzbauten zu errichten.

Foto: Barbara Frommann

"Bitte nicht durch den Zaun fassen und nicht füttern", steht auf dem Zettel am Eingang zum Brüser Dorf. Die Kinder jenseits des Zauns sind hungrig: aufs Klettern, Basteln, Spielen, Stockbrot backen und all die anderen Dinge, die die Freizeiteinrichtung der Jugendfarm Bonn zu bieten hat.

"Am meisten Spaß macht es, die Jungs zu ärgern", gesteht Mia (8). Die haben sich das nach Schilderung der elfjährigen Elina selbst zuzuschreiben: "Die haben uns erpresst. Wir durften erst in die Bude rein, wenn wir ganz viele Nägel gesammelt haben. Das haben wir gemacht, und dann haben uns die Jungs die Nägel weggenommen." Die Mädchen rächten sich. Sie nahmen die "Bude", eins der Holzbauwerke auf dem Gelände am Abenteuerweg, in Beschlag und holten sich die Nägel zurück.

Die brauchen die Jungs aber eigentlich dringend: Leon (13), Jakob (10) und einige andere errichten mit Betreuer Markus Biallahs das Grundgerüst für eine neue "Bauleitung": Eine Hütte, in der Werkzeug und Material untergebracht werden soll. "Hier kann man dann Nägel tauschen", erklärt Jakob. "Für drei alte gibt es einen neuen."

Für die Jungs ist es das Beste am Brüser Dorf, sich handwerklich ausleben zu können. "Ich baue lieber", so Leon. "Fußball kann ich auch woanders spielen." Ein Turnier auf der Wiese gibt es aber trotzdem, und bei strömendem Regen ist dann auch das Gestreite zwischen Jungen und Mädchen vergessen: Mia und Elina spielen zwar nicht mit, haben sich aber spontan eine Cheerleader-Choreographie ausgedacht.

Die Ferienfreizeit hat mit einer unangenehmen Überraschung begonnen: Bei Gewitter und Sturm krachte das Zelt ein, in dem die Kinder mittags essen. Man behalf sich mit Pavillons, die nicht durchgehend wasserdicht sind.

Ständig verändert sich die Freizeitstätte, neue Häuser werden gebaut, alte abgerissen. Die Kinder der Ferienbetreuung der Ippendorfer Engelsbachschule, die ebenfalls auf dem Gelände sind, haben zusammen mit Betreuer Jean Pierre Zaun eine "Matschgrube" geschaffen, einen eingezäunten Sandkasten, zu dem über einen Schlauch Wasser herangepumpt werden kann. Die Kinder haben eine Seifenkiste gebastelt, weitere folgen möglicherweise.

Und laut Einrichtungsleiterin Selma Jung-Hoff wird die Bauleitung weitergebaut, man will eine Kettcar-Schikane basteln, es gibt einen Kuscheltier-Workshop und vieles mehr. Um all das verwirklichen zu können, nehme man gerne Materialspenden entgegen: "Wir können immer Bauholz und alte Paletten gebrauchen", so Jung-Hoff. Für die dritte und vierte Ferienwoche seien noch Plätze frei.

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