"Ladies Night" bei Hellweg Frauen heimwerken anders

DUISDORF · Allen höhnischen Kommentaren über Frauen an der Bohrmaschine zum Trotz: Das weibliche Geschlecht geht beim Heimwerken mit mehr Planung und Vorbereitung zur Sache als Männer. Deutlich wurde das jetzt bei der ersten "Ladies Night" im Duisdorfer Hellweg-Baumarkt, wo mehr als 50 Frauen sich darüber informierten, wie Tapezieren, Fliesen kleben, Laminat verlegen und Elektroarbeiten funktionieren. Und natürlich Bohren.

 Selbst ist die Frau: Einmal gut zugeschaut, wie der Experte das Laminat richtig verlegt, und die Damen machen es zu Hause nach. Die Damen erweisen sich als aufmerksame Zuhörer.

Selbst ist die Frau: Einmal gut zugeschaut, wie der Experte das Laminat richtig verlegt, und die Damen machen es zu Hause nach. Die Damen erweisen sich als aufmerksame Zuhörer.

Foto: Privat

Während Männer sich bei derlei Tätigkeiten munter drauflos in die Arbeit stürzen, um zu sehen, ob es nach ihrer Vorstellung klappt, arbeiten Frauen nach einem anderen Prinzip: Es heißt informieren und genau planen, was man eigentlich tun will. Dafür standen Experten an den fünf Stationen zur Verfügung, die gute Hinweise und Tipps für die Praxis gaben. Und die wurden angenommen.

Bohren zum Beispiel: Erst gingen die Damen zurückhaltend zur Sache, dann immer sicherer. Der Fachmann hatte zuvor den Unterschied zwischen einer Schlagbohrmaschine und einem pneumatischen Bohrhammer erklärt. Und warum man bei der einen mit Druck bohren muss, bei der anderen nicht.

Viele Frauen hatten Papier und Stift dabei und notierten sich ihr neues Wissen akribisch - bei Männern wäre das wohl kaum zu beobachten gewesen.

"Wie verlege ich die Trittschalldämmung richtig", wollte eine Teilnehmerin wissen. Eine andere wollte fragte, bei welcher Wandfarbe sie die Sprühpistole nutzen könne. Dies zeigt: Hier ging es nicht um Triviales und Schnickschnack, sondern um Tricks und Kniffe aus der Praxis, die auch der ein oder andere Mann gut nutzen könnte.

Anfangs bei der Aufwärmrunde und der Begrüßung war die Truppe der Frauen jedoch noch zurückhaltend. Nägel sollten in einen Holzblock geschlagen werden, die beste Frau schaffte es mit fünf Schlägen. Und der Moderator der Veranstaltung (der es auch nur mit sechs Schlägen als bestes Ergebnis schaffte), kennt das Problem mit dem Warmwerden schon. "Aber wenn eine Frau anfängt, das zu machen, dann ziehen die anderen auch nach."

Für Hellweg war das Einrichten der fünf Stationen nicht nur PR, sondern auch mit Kosten verbunden. Insofern wollte sich Filialleiter Clemens Schlüter noch nicht äußern, ob es eine Fortsetzung der Ladies Night geben wird. "Von der Resonanz her sollte man es auf jeden Fall noch einmal machen", sagte er. Aber da müssten auch die Firmen mitspielen, die ihre Mitarbeiter dafür abstellen. In jedem Fall habe der Abend gezeigt: "Hand- und Heimwerken ist nicht nur Männersache."

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