"Die Nacht des Schreckens" Kann denn Morden Sünde sein?
BONN RAMERSDORF · Schaurig-schöne Unterhaltung bei Krimidinner-Premiere im Kameha. Ein schrecklicher Schatten liegt auf Darkwood Castle. Dabei hätte der 60. Geburtstag von Lord Ashtonburry im Kreise seiner vielen Freunde und Verwandten doch ein Anlass zur Freude sein sollen.
Die Drohung eines ungebeten Gastes, ein obskurer Geheimbund, der sich dem Erhalt des schottischen Brauchtums verschrieben hat, und schon bald die erste Leiche versetzen seine Lordschaft in Angst und Schrecken. Währenddessen widmen sich seine Gäste genüsslich der Vorspeise.
"Die Nacht des Schreckens" lautete der Titel des Krimidinners, das am Freitag im Hotel Kameha Grand Premiere feierte. Einen ganzen Abend lang konnten die selbst zu Lord und Ladys geadelten Besucher an festlichen Gala-Tischen unter Kerzenschein diskutieren und miträtseln, während ein fünfköpfiges Schauspiel-Ensemble für schaurig-schöne Krimi-Unterhaltung à la Edgar Wallace sorgte.
Aus nächster Nähe konnten die Anwesenden die professionellen Darsteller erleben, die unmittelbar zwischen der Dinnergesellschaft agierten und in wechselnden Rollen auftauchten. Besonders der getreue Butler "Bunter", gespielt von Christian Senger, und die gestrenge Lady Ashtonburry, verkörpert von Simone Röbern, eroberten die Herzen der Zuschauer.
"Kann den Morden Sünde sein?", dürfte sich der eine oder andere Gast dabei zu Recht gefragt haben, als es zwischen Selleriecrèmesuppe mit Flusskrebsen und Maispoularde im Kräutermantel wieder einen Unschuldigen auf Darkwood Castle dahingerafft hat. "Haben sie auch genug Totenscheine dabei, Herr Doktor?", fragte Lord Ashtonburry seinen Arzt. Einen vorgegebenen Text hatte der Herr Doktor nicht.
Denn eine Besonderheit des Krimidinners ist, dass Zuschauer selbst in kleine Rollen eingebunden werden. Kein Wunder also, dass einige Gäste in stilechter Garderobe - mal mit Frack und Fliege, mal in schottischer Gutsherrenart - zum Vier-Gänge-Menü der Marke "very british" erschienen waren. "Super gespielt hat die Gattin des Lords", sagte Susanne Kistner, die die Einladung zum Krimidinner von ihrem Ehemann zum Valentinstag bekam. "Aber nächstes Mal möchte ich bitte sehr auch eine Rolle übernehmen dürfen", scherzte sie.
Bei der Suche nach dem Mörder richtig lagen Marie und Hannes. Als eingefleischte Krimi-Leser war die Lösung für das Ehepaar kein Problem. Bei der abschließenden Verlosung der Belohnung, die für Hinweise zur Ergreifung des Täters ausgesetzt waren, ging es aber leider leer aus.
"Die Nacht des Schreckens" ist die erste Episode der Krimireihe von Autorin Alexandra Stamm, die vor über zehn Jahre die Idee zum Krimidinner hatte. Mit vier weiteren Stücken ist die Veranstaltung an zahlreichen exklusiven Spielorten in ganz Deutschland zu Gast.
Info: Die nächste Chance, das Krimidinner im Hotel Kameha Grand zu erleben, bietet sich am 25. Mai. Tickets und weitere Infos unter Telefon 02 01/20 12 01 und im Internet auf www.galadinner.de.
