Weltgebetstag Frauen aus den Beueler Gemeinden feiern

KÜDINGHOVEN · Es war nicht nur die Uhrzeit gestern Nachmittag, die den Gottesdienst in Sankt Gallus in Küdinghoven besonders machte. Der mit einer Trikolore verhüllte Altar, Brot, Käse, ein Eiffel-Turm und eine Landkarte zeigten, welches Land im Mittelpunkt des Weltgebetstages der Frauen 2013 stand: Frankreich als Einwanderungsland.

 Die Farben der Schals stehen symbolisch für die Vielfalt der Herkunft der Frauen.

Die Farben der Schals stehen symbolisch für die Vielfalt der Herkunft der Frauen.

Foto: Max Malsch

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Weltgebetstagsbewegung. Ihre Anfänge hatte sie in den USA und Kanada. Heute feiern Menschen in mehr als 170 Ländern immer am ersten Freitag im März konfessionsübergreifend. Der Gottesdienst wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet.

Diesmal war Frankreich an der Reihe. "Wir als die lokalen Veranstalter waren aber frei in der Gestaltung und haben mit 16 Frauen die Feinplanung übernommen", sagte Resi Höver-Klier von der Frauengemeinschaft (kfd) Sankt Gallus.

Die Küdinghovener Katholikinnen waren die gastgebende Gemeinde. Dem - ökumenischen - Ruf ins Vorbereitungsteam und zum Gottesdienst folgten jedoch auch Gläubige aus Heilig-Kreuz, der Nachfolge-Christi- Kirche und der Metropolie. Rund 120 Frauen saßen in den Kirchenreihen und neben Organist Christian Jacob noch ein weiterer Mann.

"Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen" lautete das Motto des Gottesdienstes, der sich darum drehte, was es heißt, seine Heimat verlassen zu müssen. Und es ging um die Begegnung mit Fremden. "Was werden wir tun? Die Arme schließen oder öffnen, weghören oder verstehen wollen?", fragte eine Frau aus dem sehr kreativen Vorbereitungsteam.

Das Lied "Ein freundlicher Blick für alle, die suchen" könnte eine Antwort sein. Nicht nur in Küdinghoven, sondern im gesamten Beueler Gebiet fanden sich die Schwestergemeinden zusammen. So auch am Abend in Beuel in der Krankenhauskapelle.

"Wir setzen seit drei Jahren auf diese Uhrzeit, damit berufstätige Frauen im Team mitmachen oder den Gottesdienst besuchen können", sagte Heike Lipski-Melchior, Pfarrerin in der Versöhnungskirche. Gastgeber war in diesem Jahr die Katholische Pfarrgemeinde Sankt Josef und Paulus. "Die Josef-Kirche wäre viel zu groß", begründete Barbara Heßling-Müller die Entscheidung für die Krankenhauskapelle. Dort reichte sie persönlich jedem der rund 60 Besucher das Liturgie-Heft zum Weltgebetstag. Neben Kantor Michael Bottenhorn hatten noch sieben weitere Männer, darunter drei Jugendliche, den Weg in die Kapelle gefunden.

Lipski-Melchior gestaltete statt einer Predigt eine Meditation zum diesjährigen Plakat, das die Gestalt einer Fremden zeigt. Nach dem einstündigen Gottesdienst tauschten sich die Gläubigen - Frankreich lässt grüßen - bei Wein, Käse und Brot aus.

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