Quartiersmanagement Stadtteilarbeit mit vielfältigen Themen in Lannesdorf

Lannesdorf · Das Quartiersmanagement für Lannesdorf und Mehlem gibt es seit acht Jahren. Seitdem sind die Angebote für Besucher stetig mehr geworden.

 Sitzen im Arbeitsgespräch zusammen: Ines Jonas (links) und Sabine Ebeling. Zum Team gehört auch Silke Höfler.

Sitzen im Arbeitsgespräch zusammen: Ines Jonas (links) und Sabine Ebeling. Zum Team gehört auch Silke Höfler.

Foto: Richard Bongartz

Die Lannesdorfer und Mehlemer haben ihr 2010 eröffnetes Quartiersmanagement prima angenommen, findet Di-plompädagogin Ines Jonas. Mit der Anfangszeit verbindet sie eine Anekdote. Die typische Frage damals: „Sie bieten also Quartier an?“ Doch aus sporadischen Besuchern seien Stammgäste geworden, gerade, was die offenen Seniorenangebote wie das Stadtteil-Frühstück, den offenen Mittagstisch und die Spielerunde angehe.

Längst kämen auch jüngere Leute mit und ohne Migrationshintergrund. Und von den anfänglichen Kursen sei man immer mehr zu offenen Angeboten übergegangen: zum Gesprächskreis für Frauen am Abend oder zum Deutsch-Gesprächskreis für Migrantinnen am Morgen. Inzwischen sei sie auf diesem von der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland und der Stadt finanzierten Posten auch nicht mehr alleine mit ihrer Teilzeitstelle. Die Stadtteilarbeit leisten jetzt auch die Kolleginnen Sabine Ebeling und Silke Höfler.

Es gebe schließlich jede Menge zu tun, erläutert Jonas. „Gerade Lannesdorf ist sehr heterogen, ein spannendes Pflaster, weil hier quasi zwei Welten aufeinanderprallen.“ Auf der einen Seite registriere sie viele „Eingeborene“, viel Lokalkolorit, eine hohe Dichte an Brauchtumsvereinen. „Auf der anderen Seite gibt es viele Hinzugezogene aus dem arabischen Sprachraum.“

Im Zentrum könne man mehr engagierte Ehrenamtliche gebrauchen

Vermittlung und Dialogmöglichkeiten sind also gefragt. Dann gebe es rundherum viel Natur, optimal für naturkundliche Projekte. „Wir bringen den Leuten das Thema Natur- und Umweltschutz näher“, so Jonas. Durch die Kooperation mit den anderen Begegnungsstätten Godesbergs im Generationennetzwerk profitiere man auch von den Herzenssprechstunden im Quartier. „Ein toller Bürgerdialog, der bestens zum Quartiersmanagement passt.“

Täglich schaffe man positive Berührungspunkte und Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Generationen und Bürgern unterschiedlicher Herkunft. „Das fördert die Identifikation.“ Für Menschen, die nicht mehr so mobil seien, bilde das Zentrum durch seine „Pantoffelnähe“ einen wichtigen Ankerpunkt. Doch leider kämen Menschen mit Migrationshintergrund zwar zu Sprachkursen, aber nur selten zu geselligen Angeboten, bedauert Jonas. Im Zentrum könne man übrigens noch mehr engagierte Ehrenamtliche gebrauchen, meint sie dann. Und erzählt ein für sie eindrückliches Erlebnis.

Ein leider inzwischen verstorbener älterer Herr jenseits der 80 habe sich fürs Ehrenamt beworben – und zwar im PC-Bereich. Besorgt meinte er, „dass wir ihn nicht nehmen würden, weil er schon so alt war“, berichtet Jonas. Zu Hause pflegte der alte Herr seine Frau und wollte einfach mal wieder „raus unter Leute“. Natürlich habe man ihm Computerkurse für Senioren eingerichtet, die über Jahre „die Renner“ waren. Der alte Herr habe sich mehrmals bedankt, dass das Team „so einem alten Knacker“ noch eine Chance gebe.

Kontakt zum Quartiersmanagement, Ellesdorfer Straße 44, 53179 Bonn, 02 28/95 41 36,www.quartier-lannesdorf-obermehlem.de.

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