"Alles eine Frage des Geldes"

Schwarz-Grün will eine zusätzliche Auffahrt zur Viktoriabrücke.

"Alles eine Frage des Geldes"
Foto: Max Malsch

Bonn. (ca) "Natürlich ist alles eine Frage des Geldes", sagt Georg Fenninger, Geschäftsführer der CDU-Ratsfraktion. Er ist viel zu realistisch, als dass er die Vorschläge der Gutachter euphorisch kommentieren würde. Zum Beispiel der Autobahnanschluss an der Bundesgrenzschutzstraße: Dieser müsse erst einmal in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, damit er eine reale Chance habe, eines Tages umgesetzt zu werden.

Der langfristige Investitionsrahmenplan der Bundesregierung setzt Prioritäten. Erst, wenn man wirklich ganz oben auf der Liste steht, ist Land in Sicht. "Wenn das gut liefe, ist solch ein Anschluss, sehr optimistisch gesehen, erst in 15 Jahren umsetzbar."

Fenninger plädiert daher dafür, sich auf kleinere Maßnahmen zu konzentrieren: etwa auf eine Bahnunterführung in Höhe Dottendorf, den Turbokreisel auf dem Potsdamer Platz ( der GA berichtete) und vor allem den Ausbau der Schiene mit einer S 13 in Beuel und dem für 2013 geplanten Haltepunkt Bundesviertel.

Einen Punkt aus dem Maßnahmenkatalog hat die schwarz-grüne Mehrheitskoalition schon aufgegriffen: die Anbindung der Thomastraße an die Viktoriabrücke. Die Planungspolitiker Hartwig Lohmeyer und Rolf Beu (Grüne) sowie Wilfried Reischl (CDU) sehen eine große Chance für die Umsetzung dieser Maßnahme.

Im Zuge der anstehenden Sanierungsarbeiten der Viktoriabrücke ließe sich dies wunderbar machen. Und: Die Bezirksregierung hat laut Lohmeyer einen "großzügigen Zuschuss" in Aussicht gestellt, weil es sich um eine effektive Verkehrslenkungsmaßnahme handele.

Den Ausbau des Autobahnrings sieht der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Werner Esser, als dringend an: "Wenn es zur Rushhour einen kleinen Auffahrunfall auf der Autobahn gibt, ist halb Bonn zu." Als langfristiges Ziel hält er auch den Anschluss der Carl-Troll-Straße an die Autobahn für unumgänglich, ein Anschluss an der Schlesienstraße sollte dringend geprüft werden. "Höchste Potenziale", um den Verkehr in der Innenstadt zu entlasten, sieht Esser auch im Ausbau des Fahrradwegenetzes.

Das findet auch die FDP, die zudem fordert, die Ampeln besser zu schalten. "Ich glaube nicht, dass da schon das Optimum herausgeholt wurde", sagt Wilfried Löbach. Einen Autobahnanschluss von der BGS-Straße an die A 59 forderten die Liberalen "schon lange. Man muss nur darauf achten, dass man nicht an den Autofahrern vorbei plant. Im Zweifel suchen die sich ihre eigenen Wege."

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