Keine Entwarnung trotz sinkender Fluten

Der vorhergesagte Regen ist ein Unsicherheitsfaktor. Die Kläranlage pumpt den Bach über den Deich ab: 20 Badewannenfüllungen pro Sekunde.

 Blick vom Alten Zoll rheinaufwärts Richtung Langer Eugen: Eine GA-Leserin hat dieses Foto von der überschwemmten Promenade aufgenommen. Das Brassertufer blieb auch am Dienstag gesperrt.

Blick vom Alten Zoll rheinaufwärts Richtung Langer Eugen: Eine GA-Leserin hat dieses Foto von der überschwemmten Promenade aufgenommen. Das Brassertufer blieb auch am Dienstag gesperrt.

Foto: privat

Bonn. Die Hochwasserlage entspannt sich weiter, doch hundertprozentige Entwarnung will die Stadt noch nicht geben. Der für die nächsten Tage prognostizierte Regen im Süden bleibt ein Unsicherheitsfaktor. "Wir wissen nicht, wie er sich auf Main und Mosel auswirkt", sagte eine Sprecherin am Dienstag.

Nachdem die Scheitelwelle Bonn am Montagabend passiert hatte, sanken die Fluten innerhalb von 21 Stunden um 40 Zentimeter. Der Rhein blieb für die Schifffahrt aber weiterhin gesperrt, und auch der Sandsackwall in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße sowie einige Spundwände in Beuel sollen bis Ende der Woche stehen bleiben.

Vorsorge muss trotz sinkenden Pegelstandes auch in der Kläranlage Beuel getroffen werden. Laut Presseamt wäre der Deich unwirksam, wenn nicht das Wasser, das hinter der Schutzanlage in großen Mengen anfällt, in den Rhein geleitet würde. So wird der Vilicher Bach über den Deich in den Rhein gepumpt.

Pegelstand Der aktuelle Pegelstand des RheinsBeim aktuellen Hochwasserstand sind es bis zu 1 500 Liter pro Sekunde, berichtete Werner Bergmann, Leiter des Tiefbauamtes. "Das sind unvorstellbare zirka 20 Badewannen pro Sekunde, die gefördert werden müssen." Bei einem Pegel ab 7,20 Metern befinde sich die Kläranlage in einem "elektrischen Inselbetrieb".

Durch den hohen Grundwasserspiegel, so Bergmann weiter, dringe am Tiefpunkt Kläranlage so genanntes Polderwasser an die Oberfläche. Um es in den Rhein zu befördern, stehen acht Pumpen mit einer Gesamtförderleistung von 7 000 Litern pro Sekunde zur Verfügung.

User-BilderBilder unserer Leser vom RheinhochwasserSechs Mitarbeiter sind im Klärwerk nach Angaben Bergmanns derzeit rund um die Uhr im Einsatz, um die Sicherheit des Betriebes zu garantieren. Unterstützt werden sie von Kollegen aus der Kläranlage Duisdorf.

Schicken Sie uns Ihre Fotos von dem Hochwasser an Rhein, Ahr und Sieg an online@ga.de.

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