Von Orgeln, Beethoven und Pollern

Beim wieder gut besuchten "Talk im Stiefel" ist es nicht nur gemütlich, man erfährt auch Dinge, die nicht auf Firmen-Homepages stehen. Zu Gast: Philipp Klais, Ilona Schmiel und Axel Wolf.

Von Orgeln, Beethoven und Pollern
Foto: Barbara Frommann

Bonn. (kf) Beim "Talk im Stiefel" ist es nicht nur gemütlich, man erfährt auch Dinge, die nicht auf Firmen-Homepages stehen. Wie von Philipp Klais: Dessen weltbekannte Orgelwerkstatt (seit 1882) baute nicht nur die Instrumente für den Kölner Dom, die Philippinen und Jamaika, sondern demnächst auch eine für Düsseldorf und eine weitere für die Schlosskirche der Bonner Universität.

Doch der Urenkel des Firmengründers freut sich bei aller Leidenschaft für Reisen in die weite Welt besonders auf den Bau einer Orgel in einem Bonner Wohnhaus: "Das ist toll, da kann ich von der Kölnstraße aus mit der Straßenbahn hinfahren."

Das gute Stück wird zwar nicht annähernd die Dimension der Orgel in Peking (6 500 Pfeifen) haben, aber mit genau jenem "rheinischen Akzent" klingen wie alle Klais-Orgeln. Als Moderator Wolfgang Zimmer Details wissen wollte, fragte Klais ihn schelmisch: "Sie wollen wohl selbst Orgelbauer werden?"

Der Moderator bestritt das und bekam immerhin raus: Es gibt eine Handvoll Kniffe für den Orgelbau - aber 500 weitere Variablen, damit sie gut klingen. Dafür erfuhr er, wer der größte Feind von Orgeln ist (der Holzwurm) und dass Orgeln auch gestimmt werden müssen (vor und nach der Heizperiode).

Ilona Schmiel, Intendantin des Beethovenfests, hatte ein Heimspiel, gemessen am Applaus für ihre Ankündigung, dass sie weiter für das Festspielhaus kämpfen werde. "Ich verstehe zwar die Sorge des Oberbürgermeisters, aber Bonn braucht 2011 dringend ein positives Signal." Wieder Applaus, auch dafür, dass sie trotz des auf Eis gelegten Festspielhauses in Bonn bleiben will - zumindest so lange, wie sie hier etwas aufbauen könne, so Schmiel.

Axel Wolf, Zugleiter an Rosenmontag, dessen Job immer schon im September beginnt, verriet seinen Spitznamen: "Poller"-Axel. Denn 2005, bei seinem zweiten Einsatz, fuhr an der Münsterstraße immer wieder ein Poller hoch und war erst nicht zu stoppen. "Seit dem Tag habe ich immer einen Schlüssel für den Poller dabei", so Wolf. Der Rosenmontagszug 2011 hat bisher erst 700 Teilnehmer, es fehlen noch 3 200 Anmeldungen. Wolf: "Das ist aber immer so."

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