Heimniederlage für Leverkusen Enttäuschung nach 1:4 Niederlage gegen Hoffenheim

Leverkusen · Nach den beiden spektakulären Auswärtssiegen in der Bundesliga in Bremen (6:2) und im DFB-Pokal in Mönchengladbach (5:0) konnte Bayer Leverkusen ihren Aufwärtstrend trotz ansprechender Leistung nicht fortsetzen.

 Leverkusen Lars Bender reagiert nach einer vergebenen Chance.

Leverkusen Lars Bender reagiert nach einer vergebenen Chance.

Foto: dpa

Lars Bender schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich suche noch nach Erklärungen, wie nach so einem guten Spiel von uns so ein Ergebnis zustande kommen kann. Wir waren über weite Strecken das bessere Team und am Ende steht es 1:4 und ich weiß nicht warum“, wirkte der Kapitän von Bayer 04 Leverkusen nach der 1:4 (1:2)-Heimniederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim leicht verzweifelt. Nach den beiden spektakulären Auswärtssiegen in der Bundesliga in Bremen (6:2) und im DFB-Pokal in Mönchengladbach (5:0) konnte die Werkself jedenfalls am Samstag ihren Aufwärtstrend trotz ansprechender Leistung nicht fortsetzen und tritt nach der schon dritten Heimniederlage im fünften Spiel in der Liga auf der Stelle. „Wir hängen jetzt erst einmal im Mittelfeld fest. Das tut ein bisschen weh“, räumte auch Bayer-Sportchef Rudi Völler enttäuscht ein.

Wenn Lars Bender sich am Abend die wichtigsten Szenen dieses überdurchschnittlich niveauvollen Bundesligaspiels noch einmal zu Gemüte geführt hat, wird er Antworten auf seine Fragen gefunden haben. Und sie sind sicher darüber hinausgehen, was er und auch Völler noch direkt nach Spielschluss erkannt hatten: „Hoffenheim hat in guten Momenten die entscheidenden Punkte gesetzt“ erklärten beide, als hätten sie sich vorher abgesprochen.

Den Leverkusenern fehlte es am nötigen Spielglück, das sie in Bremen und Gladbach mit den Führungstreffern noch schnell auf die Erfolgsbahn geschleudert hatte. Die Werkself begann zwar wieder griffig, gierig und mit Tempo, versäumte es diesmal aber zu treffen. Lars Bender traf einen Flankenball von Karim Bellarabi frei stehend nur unsauber mit der Schulter (3.). Und beim Schuss von Kevin Volland mit anschließendem Eigentor durch Adams stand Sven Bender regelwidrig im Abseits (10.). „Wir haben es nicht schlecht gemacht, gerade am Anfang. Aber das Spielglück, das man manchmal braucht, war heute nicht da“, erklärte Völler. Lars Bender sprach sogar von einer „Spielgeschichte, die nicht stimmte“. Die Leverkusener leisteten sich nämlich einige kleine, aber entscheidende individuelle Fehler und hatten Pech, dass der überragende Bellarabi mit einer Verhärtung im Oberschenkel das Spielfeld schon nach 38 Minuten verlassen musste.

Der Rechtsaußen hatte seinen aktuell unschätzbaren Wert für Bayer 04 nicht nur beim großartigen 1:1 bewiesen (30.). So blieb der Ausgleich einziger Ertrag der ständigen Leverkusener Bemühungen. Die Wirkungstreffer gelangen den taktisch von Julian Nagelsmann perfekt eingestellten Hoffenheimern unter Hilfestellung der Gastgeber. Beim 1:0 von Reiss Nelson nach einer kurz ausgeführten Ecke (19.) rahmten der defensiv vogelwilde Mitchell Weiser und der für Nelson eingeteilte Julian Brandt das Gemälde von einem Torschuss nur ein. Bei Joelintons 2:1 stand Gegenspieler Jonathan Tah zu weit weg und stolperte auch noch (34.). Als Bayer nach der Pause zum Gegenangriff blasen wollte, führten ein Ballverlust im Mittelfeld und ein Tah-Foul an Joelinton zum 3:1 durch Vincenzo Grifo (49.). „Der Elfmeter hat uns ein Stück weit das Genick gebrochen“, konstatierte Heiko Herrlich. Seine Elf musste noch mehr aufmachen, kam zu guten Chancen sowie 21:10-Torschüssen nach 90 Minuten, lief aber eben auch in den entscheidenden Konter zum 1:4 durch den starken Joelinton (73.).

„Diese Niederlage fühlt sich nicht wie ein Rückschlag an. Die Tendenz ist okay“, fühlte Lars Bender sich und sein Team unter Wert geschlagen. Der Bayer-Kapitän kam aber nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass die Gesamtsituation schwierig bleibt. Die Nachwirkungen des miserablen Saisonstars verschwinden nicht nur durch zwei gute Spiele sondern durch eine ganze Reihe. „Das war eine ordentliche Leistung von uns mit einem schlechten Ergebnis“, sagte Heiko Herrlich.

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