Flüchtlingsunterkunft in Meckenheim Sportvereine können wieder in die Fronhofhalle

MECKENHEIM · Seit Oktober 2015 war die Sporthalle in der Altstadt zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt worden, jetzt wird sie nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft benötigt. Der Rückbau beginnt in den nächsten Wochen.

 Bezogen wurde mittlerweile die neue Flüchtlingsunterkunft am Siebengebirgsring. Daher kann die Fronhofhalle wieder für die Sportler freigegeben werden.

Bezogen wurde mittlerweile die neue Flüchtlingsunterkunft am Siebengebirgsring. Daher kann die Fronhofhalle wieder für die Sportler freigegeben werden.

Foto: Roland Kohls

Eine gute Neuigkeit für die Meckenheimer Sportvereine hatten Bürgermeister Bert Spilles und der Erste Beigeordnete Holger Jung im Rahmen des Sachstandsberichts zur Situation der Flüchtlinge in Meckenheim vor der jüngsten Ratssitzung. Mit der Planung und Umsetzung des Rückbaus der Fronhofhalle soll sobald wie möglich begonnen werden, haben sie angekündigt. „Der Bedarf der Vereine an der Fronhofhalle ist groß“, erklärte Spilles und dankte ihnen und den Schulen, die auch auf die Nutzung der Halle verzichten mussten, für ihr Verständnis. Auch den Nachbarn sei durch eine Hauswurfsendung für das gute Miteinander gedankt worden, berichtete Spilles.

Seit Oktober 2015 war die Sporthalle in der Altstadt zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt worden. Ende Oktober dieses Jahres wurde sie vollständig geräumt. Die Bewohner sind in andere Unterkünfte umgezogen, insbesondere in die neu errichteten Holzmodule am Siebengebirgsring und an der Ersdorfer Pater-Müller-Straße. Mit dem Rückbau hatte die Verwaltung allerdings aufgrund der unsicheren Lage noch gewartet.

Boden- und Wandschutzelemente sind noch in der Halle

Mittlerweile sei die Außenanlage wieder hergerichtet. Die Parkplätze an der Fronhofhalle stünden wieder zur Verfügung. Der Innenbereich wurde aufgeräumt, Betten und Trenn-Elemente gestapelt und eine Grundreinigung vorgenommen. Für den Rückbau der Boden- und Wandschutzelemente will sich die Verwaltung Hilfe von einer Fachfirma holen. Auch eine Teilsanierung der Sanitäranlagen sei erforderlich. Die Mittel für den Rückbau seien im Haushalt 2017 eingestellt, erklärte Jung.

Mit dem Rückbau der Mehrzweckhalle in Lüftelberg soll noch in diesem Jahr begonnen werden. „Wir wollen die Feiertage nutzen und möglichst bis Mitte Januar fertig sein“, sagte Jung. Die Halle war für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet, aber nicht benötigt worden. Auch eine Belegung des Merler Saals sei nicht erforderlich gewesen, berichtete Jung und dankte der Kirchengemeinde Sankt Michael für die Kooperationsbereitschaft.

Ehrenamtliche helfen bei der Integration der Flüchtlinge

Am Schulcampus sei ein Sicherheitsnetzwerk aus städtischen Hausmeistern, Sozialarbeitern, dem Ordnungsamt und einem externen Sicherheitsdienst für die Abend- und Nachtabdeckung etabliert worden. Auch Bezirks- und Wachdienst der Polizei seien involviert. Zudem zeigten Ehrenamtliche Präsenz vor Ort, erklärte Jung. Es gebe Kontaktlisten, Meldeketten und regelmäßige Besprechungen zur Vernetzung. Insbesondere die Hilfe von ehrenamtlich Aktiven trage zur Integration der Flüchtlinge bei.

Zum Austausch diene der „Runde Tisch“, dessen Geschäftsführer der Flüchtlingsbeauftragte der Stadt sei. Anfang Dezember habe die Stadt etwa 50 Ehrenamtliche zu einem Adventscafé ins Zeughaus der Stadtsoldaten eingeladen, um ihre Arbeit zu würdigen, berichtete Jung. Neue Zuweisungen von Asylbewerbern seien der Stadt für Januar angekündigt worden. Als „kompliziertes Thema“ bezeichnete Jung die Umsetzung der Wohnsitzauflage, die auch den Wohnsitz von anerkannten Flüchtlingen festlegt. Bereits eingesetzt habe der Familiennachzug.

Als weitere Herausforderung für 2017 nannte Jung die Ausstattung und Belegung des Neubaus der Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft MEWoGe am Siebengebirgsring sowie die Bestandsaufnahme des angemieteten Wohnraums für Flüchtlinge. Eine große bürokratische Hürde stelle das schwerfällige Arbeitsmarktprogramm dar. Derzeit sind 324 Flüchtlinge aus 31 Herkunftsländern in Meckenheim.

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