Mädchenfußballtag in Merten Kicken wie die Profis

BORNHEIM-MERTEN · Gespannt sitzen 25 Mädchen im Kreis um Roland Hoffe und Francisco Lahora. Die Schülerinnen der siebten Klasse staunen, als Lahora ihnen auf der dicken Matte in der Sporthalle der Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten zeigt, wie ein Fallrückzieher funktioniert

 Konzentriert bei der Sache: Jessica (von links), Kathrin und Denise üben ein Dribbling.

Konzentriert bei der Sache: Jessica (von links), Kathrin und Denise üben ein Dribbling.

Foto: Roland Kohls

Als der Ball gegen zwei der Hallenwände donnert, zucken die Mädchen zusammen. Mit Fußball hatten sie bisher wenig zu tun. Das soll der Mädchenfußballtag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) jetzt ändern. Die Schule hatte sich zuvor beim zuständigen Fußball-Verband Mittelrhein um den Tag beworben und erhielt den Zuschlag. Roland Hoffe, Lehrer an der Sekundarschule, und Francisco Lahora, der ein Vereinspraktikum beim SSV Merten absolviert, sollen die Schülerinnen nun an den Sport heranführen. "Sie sind total begeistert von diesem Tag", sagt Lahora. "Unser Ziel ist es, eine Mädchenfußball-AG an der Heinrich-Böll-Sekundarschule zu etablieren."

Beim DFB-Mädchenfußballtag lernen die Schülerinnen unterschiedliche Technikübungen wie Dribbling, Passspiel und Ballmitnahme kennen und sammeln erste Spielpraxis. Außerdem messen Lahora und Hoffe die Geschwindigkeit, mit der die Mädchen aufs Tor schießen. Als Höhepunkt des Tages wurde ein Trikot der Fußball-Nationalmannschaft der Frauen verlost.

"Mein Lieblingsspieler ist Miroslav Klose", sagt die 13-jährige Laura Langbein. Sie trägt wie ihre Mitschülerinnen ein grünes Trikot, das der DFB der Heinrich-Böll-Schule für den Fußballtag sponsorte. Laura hat noch nie zuvor Fußball gespielt, findet die Stürmerposition aber ganz besonders toll. "Weil man da Tore schießen kann. Abwehr ist langweilig." Die Bornheimerin mag den FC Bayern München, ist aber auch Schalke-Fan. Sie würde sofort in einer Mädchenfußball-AG mitspielen. Ihre Freundin Giulia Balle hat schon mal ein bisschen gekickt, ihr großer Bruder spielt Fußball im Verein. "Ich mag Mario Götze am liebsten", sagt die 12-Jährige. "In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad und gehe mit meiner Mama joggen. Das ist nämlich gut für die Figur." Auch sie würde gerne weiterhin in der Schule Fußball spielen. "Im Gegensatz zu Jungs sind die Mädchen sehr viel disziplinierten", sagt Francisco Lahora. "Sie schlagen sich sehr gut, auch wenn viele zum ersten Mal Fußball spielen."

Der DFB-Mädchenfußballtag ist eine Aktion innerhalb des Projektes "Doppelpass 2020". Dabei organisiert der DFB zahlreiche Angebote rund um den Fußball, die von Schulen in Zusammenarbeit mit Sportvereinen wahrgenommen werden können. "Wir werden den Mädchenfußballtag beibehalten", sagt Roland Hoffe. "Unsere Schule organisiert ihn sicher auch selbst, wenn wir den Zuschlag vom DFB in den nächsten Jahren nicht bekommen sollten. Die Mädels sind begeistert."

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