"Aktionstagen Ökolandbau" Einblick in die Bornheimer Welt der Biolandwirtschaft

BORNHEIM-WALDORF · Blick hinter die Kulissen der ökologischen Landwirtschaft: Mit landesweit mehr als 300 Veranstaltungen präsentierte sich die Biobranche bei den "Aktionstagen Ökolandbau NRW 2013" in den vergangenen Wochen. So gab es Betriebsbesichtigungen, Hoffeste sowie Ernte und Verkostungsaktionen. Mit dabei war auch der in Waldorf angesiedelte Biohof Bursch.

 Landwirt Heinz Bursch zeigt den Besuchern auf seinen Feldern eine Rote Beete.

Landwirt Heinz Bursch zeigt den Besuchern auf seinen Feldern eine Rote Beete.

Foto: Wolfgang Henry

Am Samstag führte Hofinhaber Heinz Bursch (50) die wetterfest gekleideten Gäste in die Welt der Biolandwirtschaft ein. "Der biologische Anbau fängt schon im Boden an", sagte Bursch. "Denn nur ein gesunder Boden bedeutet auch gesunde Pflanzen." Um dies den bis aus Leverkusen angereisten Besuchern zu verdeutlichen, erläuterte der Landwirt die ökologischen Möglichkeiten der Bodendüngung.

So wird beispielsweise sogenannter Hornmist als Grundsubstanz eines natürlichen Düngemittels eingesetzt. Die Herstellung des Düngers ist denkbar einfach: Man nehme Kuhhörner, wobei wichtig zu wissen ist, dass das Horn der Kuh ein wichtiges Entgiftungsorgan ist. Darin wird für ein halbes Jahr tierischer Mist eingelagert. Am Ende wird der Hornmist in Wasser eingerührt. Fertig ist ein zu hundert Prozent biologisches Düngepräparat. Ebenfalls zulässig ist der Einsatz von Kompost und Schnittresten, um die Bodenqualität zu verbessern.

Der Biohof Bursch produziert nach den Demeter Richtlinien. Dabei handelt es sich um das optimale Zusammenspiel von Menschen, Tieren und Pflanzen sowie Erde und Kosmos.

Diese Kombination macht sich Biobauer Bursch für die Erzeugung seiner mehr als 60 Nahrungsmittel zu Nutze. "Wir setzen dabei auf den Mondkalender. Zwar können wir unsere Jungpflanzen witterungsbedingt nicht immer nach dem Mondkalender pflanzen, beim Ernten gehen wir jedoch konsequent danach vor."

Den Besuchern erläuterte er bei einer Traktorfahrt über seine Felder den hohen Aufwand beim ökologischen Anbau, aber auch, wie Biolandwirte in Sachen Ungezieferbekämpfung vorgehen. Denn: Für jedes der Pflanze schadende Ungeziefer gibt es ein natürliches Gegenmittel. "Das macht den Einsatz von chemischen Mitteln absolut überflüssig", so der Landwirt.

Das nötige Fachwissen hat sich Heinz Bursch in vielen Jahrzehnten im In- und Ausland sowie von seinem Vater Heinrich angeeignet, der bereits in den 60er-Jahren mit dem ökologischen Anbau auf dem Hof begonnen hat.

Die Hartnäckigkeit und das Engagement im Bereich der ökologischen Landwirtschaft honorieren seine Kunden. Bursch: "Die Menschen kaufen immer öfter nicht nur regionale Produkte, sondern achten in zunehmenden Maße auch auf gesunde Lebensmittel, die frei von Schadstoffen und chemischen Zusätzen sind."

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