Sankt Servatius Kirche bleibt während der 950-Jahr-Feier geschlossen

SIEGBURG · In den nächsten zwei Jahren werden an der katholischen Pfarrkirche Sankt Servatius im Innen- und Außenbereich dringende Renovierungsarbeiten durchgeführt, weil das Dach undicht ist, Fassade und Wände bröckeln und die Fenster energetisch saniert werden müssen.

Ein Teil der Arbeiten könne noch bis zum Jahresende abgeschlossen werden, zeigte sich Architekt Max Ernst, der die Baumaßnahmen leitet, bei einer Führung sicher.

Dann ist die Hauptdachfläche auf rund 600 Quadratmetern mit Moselschiefer neu eingedeckt. Dafür hat man sich entschieden, um in den nächsten 100 Jahren wieder Ruhe zu haben. Erneuert wurden bereits das sogenannte Traufgesims, das für die Sammlung und das gezielte Ableiten von Regenwasser sorgt und das unterhalb liegende Mauerwerk vor abfließendem Wasser schützt, sowie die Kastenrinnen aus Kupfer, die auf dem Gesims sitzen.

Nach der Fertigstellung stehen die Seitenschiffe auf dem Plan, werden ebenfalls neu eingedeckt und erhalten nach eingehender Prüfung des Mauerwerks auf Schäden einen neuen Anstrich. Ab Januar 2014 steht zusätzlich eine umfassende Sanierung des Innenbereichs auf der Agenda.

Das bedeutet eine völlige Sperrung des Gotteshauses und mindestens ein Jahr lang keine Messfeier mehr. Die Kirche wird komplett ausgeräumt, der Hochaltar bleibt vor Ort, muss aber eingepackt und klimatisch überwacht werden, damit sich keine Feuchtigkeit und dadurch bedingt Schimmel bilden können. Die Orgelpfeifen baut die Bonner Orgelbaufirma Klais aus.

Über den Umfang der erforderlichen Maßnahmen und die Kosten konnte Ernst noch nichts sagen, da man noch bei der Bestandsaufnahme sei. So werde beispielsweise zurzeit von Restauratoren die ursprüngliche Farbgebung an verschiedenen Stellen im Innenraum von Sankt Servatius geprüft.

Diese bestand einmal aus Rot- und nicht aus den aktuellen Grautönen. Wertvolle Fresken im Seitenschiff sind zu reinigen und an verschiedenen Stellen zu restaurieren, außerdem wird in "einem Abwasch" alles begutachtet und erneuert, was notwendig erscheint. Die Warmluftheizung steht dabei ebenso auf dem Prüfstand wie Technik und Beleuchtung. Die Böden belässt man so, wie sie sind.

Einen exakten Zeitplan konnte der verantwortliche Architekt ebenfalls nicht nennen, da einerseits noch abschließend zu klären sei, welche Arbeiten letztendlich ausgeführt werden müssten, andererseits Erzbistum, das Land NRW - die sich auch die Kosten teilen - und Denkmalbehörde bei allen Maßnahmen ein Mitspracherecht hätten beziehungsweise die Genehmigungen erteilen müssten.

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