Messe "Zukunft Haus" in Siegburg Energie ist das zentrale Thema

SIEGBURG · Das Thema Energie beherrschte am Wochenende die Immobilien- und Baumesse "Zukunft Haus" in Siegburg. "Es kommen Leute zu mir, die fragen, ob sie besser die Kellerdecke oder die ganze Fassade dämmen sollen, um Energie zu sparen. Das hat es vor fünf Jahren noch nicht gegeben", sagte Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW in Siegburg. "Wer sich mit Bauen oder Modernisieren befasst, ist heute wesentlich besser informiert als früher."

 In der Rhein-Sieg-Halle nutzten die Besucher die Möglichkeit, sich über Energieeffizienz im Haus zu informieren.

In der Rhein-Sieg-Halle nutzten die Besucher die Möglichkeit, sich über Energieeffizienz im Haus zu informieren.

Foto: Ingo Eisner

Zwingmann stand bei der Messe jenen Besuchern helfend zur Seite, die sich durch den Dschungel der vielen Angebote rund ums Renovieren, Sanieren und Bauen gekämpft hatten. Das große Thema "Energie" wurde von den mehr als 30 Ausstellern bedient, die sich gleich nach Öffnen der Rhein-Sieg-Halle einer Vielzahl Besuchern gegenüber sahen. Und die wollten es genau wissen.

Einer von ihnen war Veit Langen aus Hennef: "Wir haben einen Altbau gekauft und wollen und müssen über eine neue Heizung nachdenken", so der 41-Jährige. Bei Mitarbeitern des Energieversorgers Rhenag informierte er sich über gasbetriebene Mini-Blockheizkraftwerke, die Sankt Augustiner Firma Schade erklärte ihm das Prinzip eines Solar-Öl-Gas-Pellets-Wärmepumpen-Heizsystems; sogar das "Heizen mit Eis" ist heutzutage möglich und effektiv, wie ihm André Leygraff von der Firma Waterkotte erklärte.

"Ganz schon viel Information, es ist nicht leicht, den Überblick zu behalten", sagte Langen. Ob er die hölzerne Zwischendecke seines Hauses mit geflocktem Zellulosedämmstoff aus alten Zeitungen ausblasen oder die Wände mit feuchtigkeitsspeicherndem Baumwollputz versehen lassen möchte, weiß er auch noch nicht. Dass sein Dach von der Ausrichtung her nicht für den Betrieb einer Photovoltaikanlage geeignet ist, hatte er immerhin schon erfahren.

"Es ist schon toll, dass ich mich hier auf der Messe über alles, was heutzutage möglich ist, ganz gezielt mit den Anbietern austauschen kann." Das mache die "Zukunft Haus" aus, betonte Veranstalterin Claudia van Züpthen. Und dementsprechend viel los war vor den Ständen. Die Gespräche gingen derart in die Tiefe, dass Interessenten zum Teil warten mussten, bis einer der Experten "frei" war.

Wer nicht den Dialog suchte, sondern Grundsätzliches über die Themen wissen wollte, war am ebenfalls richtig: An beiden Tagen gab es stündlich Vorträge, unter anderem zur Baufinanzierung, über Holzbau und Förderungsmöglichkeiten für Solartechnik. "Es ist mittlerweile ein Flut von Informationen, die auf diejenigen einprasselt, die an ihrer Bestandsimmobilie etwas optimieren oder ein neues energiesparendes Haus bauen möchten", sagte Zwingmann.

Er gab zu bedenken, dass nicht jede Maßnahme für jedes Haus, für jede Wohnung und für jeden Nutzer geeignet sei. "Es ist immer besser, sich die Sache gemeinsam vor Ort anzuschauen. Das bietet die Verbraucherzentrale ebenfalls an."

Zum Beginn der Heizperiode wies er darauf hin, dass schon der korrekte hydraulische Abgleich der Heizungsanlage Geld sparen könnte. "Das machen Heizungsinstallateure nicht bei der Wartung, sondern eigentlich bei der Inbetriebnahme einer Heizung." Aber da die optimale Justierung ziemlich aufwendig ist, lohne es sich schon, noch mal einen Blick darauf werfen zu lassen.

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