Modellanlagen mit programmierbaren Kleinsteuerungen Nachwuchs-Ingenieure am AEG

SANKT AUGUSTIN · Konzentriert und mit ruhiger Hand verlegen Lina-Marie Horn (15) und Johanna Meyer (14) Kabel, löten sie zusammen und werfen dabei immer wieder einen Blick auf den Schaltplan, der ihnen als Vorlage zum Bau einer Parkhausschranke in Miniaturformat dient.

 Lina-Marie Horn und Johanna Meyer (von links) sind voll konzentriert bei der Arbeit.

Lina-Marie Horn und Johanna Meyer (von links) sind voll konzentriert bei der Arbeit.

Foto: Paul Kieras

Einen Tisch weiter im Raum PS 2 des naturwissenschaftlichen Gebäudes, das zum Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) gehört, werkeln Johannes Specht und Tim Geisler an einer Mini-Sprinkleranlage mit kleinen Alarmleuchten und Wasserpumpe.

Damit alles nach Vorstellung der beiden fünfzehnjährigen Nachwuchs-Ingenieure funktioniert, setzen sie ebenso wie die Mädchen eine speicherprogrammierbare Kleinsteuerung (SPS) ein, die zur Steuerung oder Regelung von Maschinen oder Anlagen eingesetzt und auf digitaler Basis programmiert wird. Im Fach Technik arbeiten die vier Jugendlichen unter Anleitung ihres Lehrers Georg Meesters zusammen mit weiteren 16 Schülern der neunten Klasse in einem mehrwöchigen Projekt an einem selbst gewählten Modell, das nach Fertigstellung vollautomatisch gesteuert werden soll.

Um das Ganze zu ermöglichen, haben die Kreissparkassen-Stiftung "Für uns Pänz" und der Förderverein des AEG auf Antrag des Lehrers gleich 15 solcher Kleincomputer finanziert. "Sonst hätten wir die SPS nicht anschaffen können", erklärt der Pädagoge.

Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 wurde am AEG "Technik" im Wahlpflichtbereich der achten und neunten Klasse eingeführt. Damit verfügt es als einziges Gymnasium im Rhein-Sieg-Kreis über diese Erweiterung im sogenannten MINT-Bereich (Studienbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Angesichts der hohen wirtschaftlichen Bedeutung technischer Berufsbereiche sei die technische Bildung Jugendlicher eine wichtige Herausforderung schulischer Arbeit. Aus diesem Grund habe die Stiftung einer Förderung auch sofort zugestimmt, berichtete Stiftungsmanagerin Simone Zens, die sich vor Ort selbst ein Bild über das Projekt machte.

In dem Wahlpflichtfach können Schüler in der Mittelstufe ihr Interesse für den MINT-Bereich ausloten und herausfinden, ob für sie beispielsweise in der Qualifikationsphase ein Leistungskurs Physik in Frage kommt. Johanna hat sich jedenfalls schon dafür entschieden.

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