Kinder- und Jugendparlament Ideen für Bornheim: Veganes Essen und ein Generationenpark

BORNHEIM · Sie haben viele Ideen und wollen etwas in ihrer Stadt bewegen: Die Einrichtung eines Generationenparks, Unterstützung für Flüchtlinge und veganes Essen in Schulkantinen sind einige der Themen, die die Vertreter des zweiten Bornheimer Kinder- und Jugendparlaments derzeit beschäftigen.

 Junge Abgeordnete trafen sich zur Sitzung im Ratssaal.

Junge Abgeordnete trafen sich zur Sitzung im Ratssaal.

Foto: Jagodszinski

Seit Ende März sind 19 Abgeordnete zwischen zwölf und 19 Jahren gewählt, jetzt kam das Parlament zu seiner dritten Sitzung zusammen. Erstmals durften die jungen Abgeordneten dazu im Ratssaal Platz nehmen, wo sonst die erwachsenen politischen Vertreter Bornheims tagen.

"Ich finde es wichtig, dass Kinder und Jugendliche eine Vertretung haben, dass man sieht, dass wir auch politisch aktiv sind und etwas zu sagen haben", meint Parlamentsvorsitzende Nina Eckertz. Dabei betont die 18-Jährige, dass es sich um eine unabhängige Interessenvertretung für die Bornheimer Jugend handelt: "Die meisten wollen auch gar keiner Partei beitreten, jeder Abgeordnete spricht für sich."

Die Europaschülerin aus Merten möchte sich während der zweijährigen Legislaturperiode des Parlaments zum einen für bessere nächtliche Verkehrsverbindungen nach Bornheim einsetzen, zum Beispiel in Form eines Jugendtaxis. Zum anderen will sie mehr kulturelle Angebote für Jugendliche vor Ort schaffen, etwa in Zusammenarbeit mit der Musikschule und Schulbands.

Ein großer Erfolg sei da bereits der dritte Poetry Slam Ende Oktober in Kooperation mit der Stadtbücherei und dem Jugendamt gewesen, sagt Nina Eckertz. Dabei konnten die Abgeordneten auf der Arbeit ihrer Vorgänger aufbauen. 2011/2012 war in Bornheim erstmals ein Jugendparlament aus der Taufe gehoben worden. Inzwischen dient es sogar als Vorbild: Wie berichtet, hatte Parlamentsvertreter Dominik Pinsdorf, der auch Beisitzer im Stadtjugendring Bornheim ist, die Gründung des Deutsch-Russischen Jugendparlaments zwischen den Städten Bonn und Kaliningrad begleitet.

"Es ist wichtig, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu vertreten und lernen, wie Demokratie funktioniert", meint Julia Tomkins, die die Arbeit der Parlamentarier von Seiten des Jugendamts unterstützt. "Es ist gut, etwas über die Stadt zu lernen, wie das System funktioniert", findet auch Catalina Gomez aus Dersdorf, die dem Parlamentsvorstand als Beisitzerin angehört und später gerne als Diplomatin oder Politikerin arbeiten würde. Die 19-Jährige, die die Europaschule besucht, ist auch stellvertretendes beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Über dieses Gremium kann das Jugendparlament Ideen in die Politik einbringen.

Catalina Gomez läge da vor allem die Gestaltung einer Grünfläche als Park für alle Generationen am Herzen. Mit dieser Idee wird sich aber zunächst ein Arbeitskreis des Kinder- und Jugendparlaments noch näher befassen. Auch mit Vorschlägen für die Gestaltung der Königstraße wollen sich die Abgeordneten auseinandersetzen, und ein Arbeitskreis für Events soll Veranstaltungen für Jugendliche planen. Die Arbeitskreise sind für alle Bornheimer Mädchen und Jungen offen. Auch wer sich beispielsweise für die Themen Hilfe für Flüchtlinge oder veganes Essen an Schulen interessiert, wendet sich per E-Mail an kijupa@stadt-bornheim.de.

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