Neues Fenster für Schloss Drachenburg "Man braucht da einen langen Atem"

Stefan Ast ist Stiftungsreferent der NRW-Stiftung, der die Schloss Drachenburg restauriert hat. Er wurde zum neuen Fenster auf Schloss Drachenburg kurz befragt.

 Stefan Ast ist Stiftungsreferent der NRW-Stiftung.

Stefan Ast ist Stiftungsreferent der NRW-Stiftung.

Foto: privat

Was bedeutet die Sanierung des Westfensters?

Stefan Ast: Ich hatte Herzklopfen, als ich in den Raum gekommen bin. Das große Westfenster ist ein Herzstück der Kunsthalle. Damit wird eine Lücke, die 70 Jahre klaffte, geschlossen.

Hatten Sie mal Kontakt mit Douglas George Leicester?

Ast: Ja, er hat der NRW-Stiftung im Juni 2010 geschrieben, dass er hier alles so gut kenne. Das Rheinland sei wie eine zweite Heimat für ihn. Er hatte auch eine starke Affinität zur Rheinromantik. Er war unverheiratet und hatte keine Kinder. Deshalb hat er ein Viertel seines Erbes der Stiftung für Schloss Drachenburg vermacht. Das restliche Erbe ging an seine Schwester und eine Tierschutzorganisation. Wir werden ihm eine Plakette in der Kunsthalle widmen.

Besuchen viele Engländer auch heute noch das Schloss?

Ast: Wir hoffen, dass künftig mehr Briten kommen. Die NRW-Stiftung wurde immerhin 1986 nach dem Vorbild des National Trust gegründet.

Wie geht es mit der Sanierung der Fenster in der Kunsthalle weiter?

Ast: Es gibt genügend Entwürfe, um die nächsten Jahre noch beschäftigt zu sein. Sonst werden freie Nachschöpfungen, die nah am Original sind, geschaffen.

Reicht das Erbe für mehr Fenster?

Ast: Ja. Wir haben das Fenster im Nibelungenzimmer auch damit bezahlt. Es gibt außerdem eine Finanzierung für zwei Fenster von Bürgern aus Königswinter. Von dem Geld sollen das Beethoven- sowie das Goethe-Fenster rekonstruiert werden. Das Beethoven-Fenster wird das erste Fenster auf der Ostseite der Kunsthalle sein. Die Westseite war uns wegen der Sonne, die am Nachmittag auf die Fenster scheint, zunächst wichtiger. Wir hoffen, dass wir bis zum Jahr 2020 die gesamte Fensterreihe auf dieser Seite schließen können. Man braucht da einen langen Atem. Und natürlich freuen wir uns über weitere Spenden.

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